Im Rahmen des jährlichen Wirtschaftsförderungs-Seminars des DStGB und ExperConsult ging es am 21. September 2021 um technologieorientierte Gründerförderung abseits der Metropolen. Im Fokus standen Beispiele aus der Region Paderborn und dem Land Brandenburg. Hierbei wurden Möglichkeiten der Kooperation zwischen etabliertem Mittelstand und Gründern als auch niedrigschwellige Angebote im ländlichen Raum wie CoWorking von verschiedenen Vorreiterkommunen vorgestellt und mit Gründern diskutiert.
Bürgermeister Michael Dreier aus Paderborn, erläuterte wie Stadt, Wissenschaft und Wirtschaft gemeinsam technologieorientierte Startups fördern. Ein besonderer Ansatz in Paderborn ist dabei die Vernetzung der vorhandenen Akteure vor Ort und das Hinterfragen von etablierten Geschäftsmodellen. Im Rahmen des Gründerzentrums Garage 33 kommen Talente aus der Wissenschaft, Unternehmen der Regionen und privaten Kapitalgebern zusammen, um neue Ideen und Innovationen zu kreieren und den Standort weiterentwickeln.
Zuvor hatte Timm Fuchs vom DStGB zur Bedeutung von Startups für die Standortentwicklung vorgetragen. In dem Seminar mit über 60 kommunalen Wirtschaftsförderungen aus dem gesamten Bundesgebiet wurde deutlich, dass technologieorientierte Gründungen nicht nur im Umfeld großer Städte stattfinden, sondern durchaus auch in Klein- und Mittelstädten in ländlichen Räumen. Klar wurde das anhand der Beispiele aus Brandenburg, wo sich rund um CoWorking Spaces positive Entwicklungen nicht nur für die Wirtschaft zeigen. Wichtig ist hierbei, dass diese neuen Zentren sich vor allem durch eine Nutzungsmischung und ein „Community Buidling“ auszeichnen, neben den Arbeitsplätzen also auch weitere Akteure diese besonderen Orte nutzen und beleben.
Für die Standortwahl von Gründerinnen und Gründern spielen neben harten und weichen Standortfaktoren auch persönliche Netzwerke eine wichtige Rolle. Das zeigten diverse Umfragen unter Gründerinnen und Gründen. Oft sind es eben auch ganz individuelle Gründe wie die Suche nach Ruhe jenseits großer Städte, die Gründerinnen und Gründer auch auf das Land treiben. So berichtete der Gründer des Startups VR Easy aus Angermünde, dass kurze Wege im Alltag und der persönliche Kontakt zur Stadtverwaltung und Wirtschaftsförderung ein wichtiger Faktor sein können. Die Fläche kann daher nicht erst in Zeiten der Corona-Pandemie und verstärktem Arbeiten von zu Hause punkten. Die Lebensqualität ist ein entscheidender Standortvorteil, die Wirtschaftsförderung und Stadt gemeinsam voranbringen können. Eine Leitbild für eine gründungsfreundliche Region ist ein wesentlicher Baustein, der täglich gemeinsam mit Leben gefüllt werden muss.