Der Aktionsplan greift die 2019 im Kabinett beschlossenen Eckpunkte einer Nationalen Tourismusstrategie auf und beschreibt erste Maßnahmen in Verantwortung des BMWi m Mittelpunkt des Aktionsplans stehen die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung, die zukünftige Vermarktung des Reiselandes Deutschland, eine stärkere Abstimmung zwischen den zuständigen Akteuren in der Tourismuspolitik und die Transparenz von Förderprogrammen für die Querschnittsbranche Tourismus. In den Aktionsplan sowie die Unterstützung der Branche in der Krise sind auch die Ergebnisse eines breit angelegten Dialogprozesses mit Akteuren der Reise- und Tourismuswirtschaft geflossen.
Eine Maßnahme stellt beispielsweise die Stärkung der Deutschen Zentrale für Tourismus e.V. mit zusätzlichen Mitteln in Höhe von 10 Millionen Euro dar, um die Vermarktung des Reiselandes Deutschland zu sichern. Die nationale Tourismusstrategie soll nach Angaben des BMWi in den kommenden Jahren den Akteuren im Tourismus Orientierung bieten und gleichzeitig den Wandel des Tourismusstandorts Deutschland zukunftsgerichtet begleiten.
Bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 war der Tourismus in Deutschland von Wachstum geprägt. So verzeichnete Deutschland 2019 laut Statistischem Bundesamt mit 495 Millionen Übernachtungen einen neuen Höchststand. Der krisenbedingte Einbruch des Tourismus führte zu massiven Einnahmeausfällen in den Tourismusregionen. Den vom Tourismus geprägten Städten und Gemeinden droht weiterhin eine Abwanderung von Fachkräften. Der DStGB wies zuletzt im Rahmen einer Anhörung im Tourismusausschuss des Bundestags darauf hin, dass es neben Wirtschaftshilfen insbesondere eine Perspektive für die Tourismusakteure bedarf.
Die Nationale Tourismusstrategie sollte nach dem Koalitionsvertrag aus dem Jahr 2018 unter Beachtung der föderalen Grundsätze der Tourismuspolitik (gemeinsam mit den Ländern) und den Kompetenzen des Bundes für die Tourismuswirtschaft einen ganzheitlichen wirtschaftspolitischen Ansatz vereinbaren. Der Aktionsplan wird dem Ziel jedoch nicht gerecht. Das Dokument zeigt die Auswirkungen der Krise anhand aktueller Statistiken auf und benennt die wichtigen Unterstützungsmaßnahmen des Bundes wie Wirtschaftshilfen oder den Tourismus-Wegweiser, welcher durch aktuelle Regelungen in den Ländern führt.
Doch konkrete Maßnahmen über die Krisenreaktion hinaus werden in dem Aktionsplan nicht ausreichend benannt. Es wird Aufgabe der nächsten Bundesregierung sein, der Bedeutung des Tourismus auch in Form einer ressortübergreifenden Strategie Rechnung zu tragen.