Oberbürgermeister Tobias Schick begrüßte die Interessierten und verwies zu Beginn auf seine Zielsetzung, regelmäßige Bewegungs- und Begegnungsangebote für alle Generationen in Cottbus zu schaffen. Dieses Bestreben müsse sich in der Stadtentwicklung- und Planung widerspiegeln und dürfe neben anderen dringlichen Themen nicht vernachlässigt werden. Des Weiteren räume er in seiner Stadt einem generationsübergreifenden Zusammenarbeiten, ob im Beruflichen oder im Rahmen privater Initiativen einen großen Stellenwert ein. Er sehe somit auch im Programm „Trittsicher in die Zukunft“ ein großes Potential, die Selbstständigkeit sowie Mobilität der Seniorinnen und Senioren bis ins hohe Alter zu unterstützen. Es gelte immer, das Machbare vor Ort in den Kommunen umzusetzen.
Marc Elxnat, Beigeordneter beim Deutschen Städte- und Gemeindebund, betonte zu Beginn seines Grußwortes den positiven Anlass der Veranstaltung – „Die Menschen in Deutschland werden immer älter“. Die damit verbundene stetig steigende Lebenserwartung stelle insbesondere die Städte und Gemeinden vor große Herausforderungen, so Elxnat. Die Entwicklung habe Folgen für alle Generationen und müsse daher gesamtgesellschaftlich gedacht werden. Die Notwendigkeit, Stadtentwicklungskonzepte darauf abzustimmen, müsse in den Städten und Gemeinden und insbesondere von den Mandatsträgern erkannt werden.
In einem Eröffnungsvortrag unter dem Titel „Anpassungsbedarf für eine Gesellschaft im Wandel“ unterstrich Dr. Normen Franzke, Beauftragter für Senior:innen und Menschen mit Behinderung der Stadt Cottbus, die Relevanz des Themas und die Bedeutung, Angebot zu schaffen, die das gute und gesunde älter werden unterstützen würden. In diesem Zusammenhang erläuterte er, dass es für die zuvor benannte demografische Entwicklung kein allgemeines Rezept geben würde. Die Seniorinnen und Senioren alterten sehr unterschiedlich und wiesen dabei individuelle Bedürfnisse auf. Es liege nun in der Verantwortung der Städte und Gemeinden, verschiedene Angebote zu schaffen, um eine Vielzahl an Menschen vor Ort zu erreichen. „Trittsicher in die Zukunft“ könne daher eine gute Ergänzung zu bereits bestehenden Angeboten in Cottbus sein, so Franzke.
Im anschließenden Podiumsgespräch berichtete zunächst Thomas Zenker, Bürgermeister der Stadt Großräschen, vom demografischen Wandel in seiner Stadt. Dieser werde von einem starken Bevölkerungsrückgang über die letzten Jahrzehnte und einen dabei gleichzeitig ansteigenden Altersdurchschnitt dominiert. Eine ähnliche Entwicklung berichtete auch Helmut Wenzel, Bürgermeister der Stadt Lübbenau/Spreewald, aus seiner Gemeinde. Gudrun Obst, Vorsitzende des Beirats für Menschen mit Behinderung der Stadt Cottbus, verwies auf die Herausforderung, Übungsleitungen im Breitensport zu finden. Dies unterstrich auch Liane Klocek, Mitglied des Seniorenbeirates und verwies darauf, dass regelmäßiger Sport zu einer Verbesserung der Lebensqualität führe. Um einen Überblick über die vielfältigen Angebote für Seniorinnen und Senioren in Cottbus zu schaffen, wolle man zudem bis Jahresende einen neuen Senioren-Wegweiser veröffentlichen. Carolin Lorenzer (Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau), ergänzte in diesem Zusammenhang, dass die konkrete Ansprache der relevanten Zielgruppe als große Herausforderung gelte, weswegen die Kursleitungen als Ansprechpersonen vor Ort von großer Bedeutung seien. Thomas Zenker verwies auf die bestehenden Angebote in Großräschen, wie etwa den „Fitnessbahnhof“ und betonte, dass neue Projekte immer auch einen konkreten Mehrwert bieten müssten, um nicht in Konkurrenz zu den bereits existierenden Angeboten zu stehen. Helmut Wenzel hob hervor, dass die Bereitstellung von Räumlichkeiten aus seiner Sicht kein Problem darstelle, es jedoch wichtig sei, darüber hinaus auch ausreichend Kursleitungen zu finden. Dem schloss sie Carolin
Lorenzer an. Sie betonte, dass es engagierte Kursleitungen brauche, um das Angebot auch tatsächlich vor Ort zu den Seniorinnen und Senioren zu bringen und so die Hürden für eine Beteiligung zu senken. In der Schlussrunde wünschte sich das Podium, dass es durch „Trittsicher in die Zukunft“ gelinge, ein Projekt anzubieten, das bestehende Angebote ergänze und älteren Menschen zu mehr Bewegung anrege.