Der Leitende Verwaltungsbeamte des Amtes Carbäk, Torsten Fahning, begrüßte die Teilnehmenden und eröffnete die Veranstaltung.
Zu Beginn verwies er auf die positive Einwohnerentwicklung in seinem Amt. Während hier im Jahr 1993 noch 3.000 Einwohnende lebten, verzeichne die Verwaltungsgemeinschaft heute 8.000 Einwohnende. Dies sei, so Fahning, auf die unmittelbare Nähe zur Hansestadt Rostock zurückzuführen.
Betrachte man den Anteil der über 65-Jährigen an der Gesamtbevölkerung, lasse sich allerdings feststellen, dass auch das Amt Carbäk vom demografischen Wandel betroffen sei. Vor zwanzig Jahren machte diese Bevölkerungsgruppe noch einen Anteil von 8,5 Prozent aus. Der Anteil stieg bis dato auf 18,5 Prozent an. Eine solche Entwicklung stelle die Politik sowie die Gesellschaft vor Herausforderungen. Gerade ländliche Räume sähen sich von einer Überlastung der lokalen Gesundheitssysteme bedroht. Vor diesem Hintergrund sei er sehr froh gestimmt, dass sich im Rahmen der Konferenz so zahlreich interessierte Vertreter:innen von Städten und Gemeinden zusammengefunden haben. Fahning erachte dies als Möglichkeit, Wissen auszutauschen und neue Ideen anzustoßen sowie voneinander zu profitieren und zu lernen.
Marie-Christin Möhring, Wissenschaftliche Referentin bei der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. (BAGSO), unterstützte die Regionalkonferenz mit einem Impulsvortrag unter dem Titel „Anpassungsbedarf für eine Gesellschaft im Wandel“. Die BAGSO vertrete die Interessen der älteren Generation in Deutschland und setze sich für ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit ein, so Möhring. In ihrem Vortrag legte sie den Fokus auf das von ihr betreute Projekt „Digital-Kompass“ und hob zu Beginn hervor, dass dieses Projekt und „Trittsicher in die Zukunft“ einige Parallelen aufwiesen. Dazu zählten unter anderem die Vermittlung digitaler Kompetenzen, da die Digitalisierung in alle Lebensbereich Einzug erhalte. Ihrer Meinung nach ginge es aber nicht nur darum, online zu sein, sondern vielmehr darum, digitale Kompetenzen zu entwickeln und das Internet adäquat zu nutzen. Diese Fähigkeit sei vor allem durch den direkten, wohnortnahen Austausch zu vermitteln. Der „Digital-Kompass“ mache sich diese engmaschige Betreuung zur Aufgabe. Mit den „Digital-Kompass“-Standorten werden lokale Anlaufstellen für Menschen, die Unterstützung im Umgang mit digitalen Medien und Geräten suchen, geschaffen. Mit Hilfe von Informations- und Dialogangeboten könnten ältere Menschen im souveränen Umgang mit dem Internet unterstützt werden. Dies geschehe in unterschiedlichen Formaten wie Eins-zu-eins-Beratungen, Kursen oder gemeinsamen Austauschrunden, so Möhring.
Neben Fachvorträgen der Projektleitung und der medizinischen Leitung von „Trittsicher in die Zukunft“ vervollständigte ein moderiertes Podiumsgespräch die Regionalkonferenz. Zu den Teilnehmenden zählten neben Andrea Altmann als Repräsentantin der Projektleitung (SVLFG) außerdem Birgit Czarschka, Bürgermeisterin der Gemeinde Bernitt sowie Dr. Bernd Krumpolt, stv. Vorsitzender des Kreisseniorenbeirats im Landkreises Rostock.
Zu Beginn berichtete Bürgermeisterin Czarschka über das gute Zusammenleben von Jung und Alt in Bernitt, womit eine hohe Lebensqualität für alle Generationen einhergehe. Anteil daran hätten verschiedene Bemühungen des Landkreises Rostock, darunter die Einsetzung eines Rufbus-Service um die Mobilität Älterer in ländlichen Gemeinden zu stärken und so einen wichtigen Teil der Daseinsvorsorge sicherzustellen. Dennoch zeigten sich die Auswirkungen des demografischen Wandels auch in ihrer Gemeinde. Die Bürgermeisterin appellierte daher für die Wiedereinsetzung sogenannter Gemeindehelfer:innen oder „Kümmerer“ in ländlichen Räumen, zu deren Aufgabeunter anderem die Unterstützung von Seniorinnen und Senioren im Alltag zählte.
Die herausragende Rolle von Mobilitätsangeboten für Ältere bekräftigte Bernd Krumpolt. Der Erhalt der Mobilität sei ein wesentlicher Faktor und Schlüssel zum selbstbestimmten Leben im Alter sowie der Sicherung des Lebensstandards. Als stellvertretender Vorsitzender des Kreisseniorenbeirats berate er den Kreistag und die Kreisverwaltung hinsichtlich der Belange von Seniorinnen und Senioren. Der Kreisseniorenbeirat habe dabei stets ein Ohr an den Wünschen und Forderungen. Gleichzeitig vertrete er diese gegenüber der politischen Ebene.
Zur flächendeckenden Versorgung der Region mit „Trittscher“-Bewegungskursen sicherte Andrea Altmann umfassende Unterstützung seitens der Projektleitung und des Studienzentrums zu. Altmann, die selbst ausgebildete Übungsleiterin mit langjähriger Erfahrung ist, bewarb zudem noch einmal die anstehenden Schulungen für Kursleitungen im „Trittsicher“-Programm. Auch auf der Homepage des Programms sind alle Schulungstermine und -orte einsehbar. Altmann betonte abschließend, dass die Projektleitung mit dem Studienzentrum bei der Organisation von Infoveranstaltungen und Kursen stets beratend und unterstützend zur Seite stehe.