Der Bürgermeister betonte, dass bereits heute jeder vierte Einwohner in Eberswalde über 65 Jahre alt sei, wobei deren Zahl auch wegen des Zuzugs älterer Menschen in Zukunft steigen würde. Um dieser Aufgabe zu begegnen, gebe es in Eberswalde bereits viel ehrenamtliches Engagement und eine Reihe an Initiativen und Institutionen, die als Vernetzungspunkte für ältere Menschen dienen. Für die Stadt sei die barrierefreie Sanierung der Verkehrswege ein langfristiges Unterfangen, das der Mobilität älterer Menschen zugutekommen wird.
Dieter Schäfer, Ehrenpräsident des Kreissportbundes Märkisch-Oderland, stellte in seinem Vortrag das Projekt „Ambulante Sturzprävention“ vor, an dessen Gestaltung der Sportbund maßgeblich beteiligt war und das im Jahr 2016 mit dem Präventionspreis des Landes Brandenburg ausgezeichnet wurde. Schäfer wies auf Herausforderungen und Erfolgsfaktoren des Programms hin. Die mittlerweile knapp 50 Bewegungsgruppen im Landkreis Märkisch-Oderland seien das Resultat einer gründlichen Netzwerkarbeit zwischen den Kommunen, der Erwachsenenbildung und den Sportvereinen. Allerdings fehle es immer wieder an ausgebildeten Übungsleitern für die Sportkurse. Zuletzt wünschte sich Schäfer eine gute Zusammenarbeit zwischen den Projekten „Ambulante Sturzprävention“ und „Trittsicher in die Zukunft“, denn er erachte beide Ideen als gleichermaßen unterstützenswert.
Im Podiumsgespräch berichtete Evelin Miethke von der Arbeit des Seniorats des Landes Brandenburg. Sie wies auf Gestaltungsmöglichkeiten im Land hin, betonte aber die hohen Bedarfe für Seniorinnen und Senioren im Gesundheitsbereich. Sie zeigte sich optimistisch, dass ältere Menschen das digitale Angebot von „Trittsicher in die Zukunft“ annehmen würden, denn durch regelmäßige Übungen ließen sich Seniorinnen und Senioren nach ihrer Erfahrung am besten an neue Technologien heranführen. Wünschen würde Sie sich eine breite finanzielle Förderung des Seniorensports, ähnlich wie dies bereits im Kinder- und Jugendbereich der Fall sei.
Dr. Jens A. Forkel informierte als Leiter des Geschäftsbereich Nord der „Akademie 2. Lebenshälfte“ Eberswalde über die Rolle von Digitalen Angeboten in der Erwachsenenbildung. Als größter Weiterbildungsträger für Erwachsene im Land Brandenburg sei der Akademie vor allem das aufsuchende digitale Angebot in ländlichen Räumen ein wichtiges Anliegen. In der Umsetzung von Programmen wie „Trittsicher in die Zukunft“ liege dabei auch eine Möglichkeit für ländliche Kommunen, ihren Handlungsbereich zu erweitern, so Forkel. Hierfür sei das Zusammenwirken von Kommunen mit Trägern des Sport- und Bildungsbereichs ein richtiger Ansatz, um langfristige Strukturen zu gewährleisten.
Für die Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau gewährte Daniel Stöger detaillierte Einblicke in die Arbeit des Studienzentrums, das die organisatorische Infrastruktur hinter „Trittsicher in die Zukunft“ bereitstellt. Dessen oberste Priorität sei es, den Seniorinnen und Senioren sowie den Kursleitenden eine komfortable Umsetzung der Bewegungskurse zu ermöglichen. Seine Erfahrungen mit den ersten digitalen „Trittsicher“ Kursen zeigten, dass die zum Einsatz kommenden Tablets bisher durchweg positiv von den Teilnehmenden angenommen wurden. Bei Fragen und Problemen stehe den Kursteilnehmenden in jeder Bewegungsgruppe die Telefonhotline des Studienzentrums zur Verfügung, so Stöger. Das erklärte Ziel der Studie hinter „Trittsicher in die
Zukunft“ sei eine Übernahme der Bewegungskurse in die Regelversorgung der Krankenkassen und eine Verstetigung der Strukturen in den Kommunen und Sportvereinen vor Ort. Dieser Anspruch stieß auf großen Zuspruch auf dem Podium.