Bericht

Mit „Trittsicher in die Zukunft“ die Chancen der Digitalisierung nutzen

Faktisch wird der Anteil älterer Menschen in unserer Gesellschaft in den nächsten Jahren weiter stark ansteigen. Die Kompetenz zur Nutzung digitaler Angebote kann der Generation mehr Teilhabe, Lebensqualität und Sicherheit einräumen. Damit das gelingt, muss die Digitalisierung von Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft gemeinschaftlich aktiv gestaltet werden. Nicht zuletzt werden sich Städte und Gemeinden in Zukunft strategisch neu aufstellen und digitale Angebote schaffen müssen. Es geht vor allem darum, den unterschiedlichen Kompetenzen und Bedürfnissen älterer Menschen Rechnung zu tragen, um digitale Teilhabe zu ermöglichen.

Gemeinsam mit der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau (SVLFG) und weiteren Projektpartnern setzt der Deutsche Städte- und Gemeindebund seit Anfang des Jahres 2023 das Programm „Trittsicher in die Zukunft“ um. Dieses setzt sich als Ziel, konventionelle sowie digitale Bewegungskurse für Seniorinnen und Senioren in die Fläche zu bringen und damit nicht nur das Angebot an präventiven Maßnahmen zu verbessern, sondern auch den digitalen Wandel im Gesundheitssektor mitzugestalten. Bereits jetzt sind viele Dienstleistungen, darunter Terminbuchungen in Arztpraxen, aber auch Online-Sprechstunden und weitere Angebote der Krankenkassen digital möglich. In Zukunft wird der Einsatz dieser und weiterer so genannter telemedizinischen Angebote – insbesondere im ländlichen Raum – unumgänglich sein. Mit dem Begriff werden digitale Versorgungskonzepte beschrieben, die in der Lage sind, räumliche und zeitliche Hindernisse zu überwinden. Die Heranführung an die Nutzung von Tablets und entsprechenden Applikationen in einem sicheren Rahmen kann dem Erleben subjektiver Ausgrenzung bei älteren Personen entgegenwirken. 

Das Programm „Trittsicher in die Zukunft“ trifft mit seiner digitalen Komponente, also dem Bewegungstraining via Tablet, somit einen echten Bedarf. Im „digitalen Modul“ der „Trittsicher in die Zukunft“-Kurse wird bei jedem der insgesamt neun Kurstermine in die Nutzung eines Tablets eingeführt und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Verwendung des Gerätes nähergebracht. Als Grundlage dafür dient eine telemedizinische Applikation, die eigens für „Trittsicher in die Zukunft“ entwickelt wurde. Sie enthält einen individuellen Trainingsplan sowie eine kalendarische Übersicht über Termine und weitere abrufbare Inhalte zu den Themen ‚Ernährung‘ und ‚Sicherheit im eigenen Zuhause‘. Drei der neun Kurseinheiten im digitalen Modul finden ausschließlich „remote“, also entfernt voneinander statt. Konkret bedeutet dies, dass alle Teilnehmenden von zuhause aus per Video-Livestream über die Applikation mit den Kursmitgliedern sowie der Kursleitung zusammengeschaltet werden. Die dafür notwendigen Tablets werden den Teilnehmenden leihweise kostenfrei zur Verfügung gestellt. Dies stärkt trotz der räumlichen Distanz einerseits das Gruppengefühl. Andererseits erlaubt es der Kursleitung, die Teilnehmenden weiterhin strukturiert anzuleiten und die korrekte Ausführung der Übungen zu überwachen. Mithilfe des Trainingsprogramms, das auf einer wissenschaftlich bestätigten Kombination aus Kraft- und Koordinationsübungen basiert, können die Kursteilnehmenden auch ihre Alltagsmobilität erhöhen. Dem Verletzungsrisiko durch Stürze kann damit vorgebeugt werden.

„Trittsicher in die Zukunft“ kann insofern als Schnittstelle zwischen gesellschaftlicher Teilhabe, sicherer Mobilität und digitaler Autonomie wirken: Ältere Menschen erreichen durch erhöhte Fitness und kontinuierliches Training ein Gefühl von Sicherheit im Alltag. Darüber hinaus können positive Erfahrungen im Umgang mit digitalen Technologien gemacht werden. Mit dem digitalen Kursangebot und der Vermittlung etwaiger Kompetenzen, kann das Programm einen Beitrag auf dem Weg zu mehr digitaler Souveränität leisten und einer Spaltung der Gesellschaft entgegenwirken.

Für Städte und Gemeinden kann das Programm als Baustein im lokalen Angebot für ältere Menschen vor Ort dienen. Die Hürden zur Teilnahme sind dabei gering: Lediglich Räumlichkeiten zur Kursdurchführung, sowie eine qualifizierte Kursleitung (Schulungstermine werden laufend veröffentlicht unter: www.zukunft-trittsicher.de) werden benötigt. Im nächsten Schritt werden Menschen ab 70 Jahren gesucht, die an den Kursen teilnehmen möchten. Zur Bewerbung zukünftiger „Trittsicher in die Zukunft“-Bewegungskurse stehen umfangreiche Materialien zur Verfügung.

Nachdem bereits Regionalkonferenzen zur Information und Vernetzung in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen stattgefunden haben, startete „Trittsicher in die Zukunft“ am 18. Juli mit der Auftaktkonferenz in Stralsund im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern. Im Herbst 2024 folgen weitere Veranstaltungen in Mecklenburg-Vorpommern sowie Brandenburg.

Diese Termine und Orte stehen schon jetzt fest:

  • 10.09.24 Roggentin (Amt Carbäk)
  • 23.09.24 Greifswald
  • 06.11.24 Neustrelitz

 

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