Abschlussbericht Brandenburg

Mit „Trittsicher in die Zukunft“ durch das Land Brandenburg – Für ein mobiles und selbstbestimmtes Leben im Alter

Im Rahmen von vier Regionalkonferenzen in den Städten Wittenberge, Brandenburg an der Havel, Cottbus und Eberswalde informierten sich insgesamt rund 160 Interessierte aus erster Hand über das Angebot, das seit dem Sommer 2024 in den ostdeutschen Flächenländern umgesetzt wird. Zu den Gästen der Konferenzen zählten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, weitere (kommunale) Entscheidungsträgerinnen und -träger sowie Engagierte aus den Bereichen Bewegung, Altenhilfe und Gesundheit. Die Veranstaltungen dienten der umfassenden Information über die Inhalte des Programms seitens der Projektleitung (Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau) und der medizinischen Leitung (Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart). Außerdem wurden konkrete Umsetzungsmöglichkeiten skizziert sowie die Möglichkeit zum Austausch und Netzwerken geboten.

Es zeigte sich, dass vielerorts bereits eine große Angebotsvielfalt an Programmen für ältere Menschen existiert. Dennoch bestand bei den Konferenzen eine große Offenheit gegenüber neuen Programmen und Initiativen. Diese wurde nicht zuletzt von den stets anwesenden Seniorenvertretungen selbst unterstrichen. Alle Veranstaltungen in Brandenburg erhielten aktive Unterstützung durch Mitglieder von Stadt-, Kreis- oder Landesseniorenbeiräten, die von Errungenschaften und Erfolgen, aber auch Herausforderungen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit berichteten.

Ein wesentlicher und wiederkehrender Diskussionsgegenstand war dabei die Mobilität älterer Generationen. Zwar befinden sich viele Stadtverwaltung in Prozessen, um den Ausbau barrierefreier Innenstädte zu fördern. Außerdem besteht in vielen Landkreisen bereits eine gute Anbindung an den ÖPNV. Dennoch ist der öffentliche Verkehr für die Zielgruppe häufig die einzige Möglichkeit der Fortbewegung und damit der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Dies setzt zwei Gegebenheiten voraus: Einerseits ist das Vorhandensein von funktionalen ÖPNV-Netzen nötig und andererseits die körperliche Verfasstheit, sich fort- und zu Verkehrsmitteln bewegen zu können.

Diese Feststellung korreliert mit aktuellen Erkenntnissen und Empfehlungen, die im „9. Altersbericht der Bundesregierung“ zusammengetragen und jüngst veröffentlicht wurden. Darin heißt es, die Fortbewegung im öffentlichen Raum sei eine zentrale Voraussetzung für Teilhabe. Bedroht würde diese etwa von gesundheitlichen Einschränkungen, die ebenso die Mobilität einschränkten. Der Verlust an Lebenszufriedenheit könne eine gravierende Folge davon sein.

Zur Verhinderung dieser Abwärtsspirale kann auch das Programm „Trittsicher in die Zukunft“ beitragen, das die Förderung der Bewegung durch gezieltes Kraft- und Gleichgewichtstraining verfolgt. Gleichzeitig kann so dem Verlust der Eigenständigkeit vorgebeugt werden. Neben schwindender Eigenständigkeit war auch die Einsamkeit im Alter ein wiederkehrender Diskussionspunkt bei den Regionalkonferenzen. Kontrovers wurde dabei das so genannte „Tele-Modul“ diskutiert. In diesem Kursformat wird den Teilnehmenden das Eigentraining über ein kostenlos zur Verfügung gestelltes Leih-Tablet vermittelt. Darauf ist eine speziell auf die Zielgruppe zugeschnittene und eigens für das Programm entwickelte Trainings-Applikation installiert. Somit können die Trittsicherheit und Digitalkompetenz gleichzeitig geübt und gefördert werden. Verschiedene Stimmen wiesen auf die Gefahr der Vereinsamung hin, wenn sich der Kurs nicht im Gruppenverband vor Ort träfe. Dementgegen steht jedoch das Kurskonzept: Im Tele-Modul werden von neun Kurseinheiten lediglich drei „remote“, das heißt entfernt voneinander, absolviert. Zudem können die Teilnehmenden über das Tablet miteinander und mit der Kursleitung in Kontakt treten, sich austauschen und einander sehen. Vielmehr habe das Tele-Modul somit das Potenzial, auch über die Kursteilnahme hinaus Kontakt zu Angehörigen mittels digitaler Hilfsmittel zu halten, betonte in diesem Zusammenhang die Gesamtprojektleitung. Aus derzeit laufenden Kursen könne schon jetzt eine große Zustimmung zur Nutzung des Tablets abgelesen werden. Für die umfassende Betreuung und Unterstützung bei technischen Problemen wurde von der telemedizinischen Projektleitung ein Telefonsupport eingerichtet, der Unklarheiten löst und bei der Benutzung des Tablets unterstützt.

Zentraler Faktor zur Etablierung von „Trittsicher“-Bewegungskursen in den Städten und Gemeinden Brandenburgs sind die Kursleitungen. Um möglichst vielen Menschen den Zugang zu Bewegungskursen zu ermöglichen, werden derzeit weitere Schulungen koordiniert.

Für weitere Informationen zum Programm, sowie Umsetzung- und Teilnahemöglichkeiten steht das Studienzentrum der SVLFG zur Verfügung. Kontaktmöglichkeiten sowie Schulungstermine für Kursleitungen finden sich auf www.zukunft-trittsicher.de

Berichte der einzelnen Regionalkonferenzen im Land Brandenburg sind auf den Seiten des Deutschen Städte- und Gemeindebundes unter www.dstgb.de/themen/trittsicher abrufbar.

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