Stadtentwicklung und Wohnen

Bericht zur Umnutzung von leerstehenden Kauf- und Warenhäusern veröffentlich

Allein im Segment der Warenhäuser hat sich der gegenwärtige Bestand seit 1994 auf ein Viertel reduziert. Durch die weiterhin dynamischen Entwicklungen im Onlinehandel und rückläufige Verkaufsflächen ist nicht auszuschließen, dass perspektivisch weitere Kauf- und Warenhausimmobilien auf den Markt kommen werden. Langfristige Leerstände wirken sich dabei negativ auf die Attraktivität der Innenstädte aus.

Der erste Teil des Berichts analysiert die architektonische und historische Entwicklung von Kauf- und Warenhäusern in Deutschland. Diese Gebäude, die je nach Entstehungszeit und Bautypologie einem großen Wandel unterlagen, spiegeln nicht nur den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zeitgeist wider, sondern besitzen auch einen baukulturellen Wert. Aufbauend auf dieser Analyse wurden allgemeine Merkmale identifiziert, die für Umbauten relevant sind.

Der zweite Teil des Berichts nimmt die Auswirkungen des Strukturwandels im Handel und den daraus resultierenden Transformationsbedarf in den Fokus. Erfolgreiche Beispiele für Umnutzungen werden analysiert, wobei sowohl die baulichen Eingriffe als auch die neuen Nutzungskonzepte und die Zusammenarbeit der Akteure – etwa Kommunen, Projektentwickler oder Interessengemeinschaften – untersucht werden.

Die Ergebnisse zeigen, dass Kauf- und Warenhäuser aller Epochen Potenzial für neue Nutzungskonzepte bieten. Insbesondere Nachkriegsbauten zeichnen sich durch ihre solide Statik und flexible Vorhangfassaden aus, die Anpassungen an neue Nutzungen mit vergleichsweise geringem Aufwand ermöglichen. Der Anteil der Flächen, der weiterhin für den Einzelhandel genutzt wird, schrumpft stetig, während Nutzungsmischungen – etwa aus Einzelhandel, Kultur, Bildung, Gastronomie und Wohnen –an Bedeutung gewinnen. Solche Mischungen können die Belebung von Innenstädten fördern, indem sie verschiedene Zielgruppen und Nutzungszeiten ansprechen.

Anmerkung des DStGB

Kauf- und Warenhäusern kommen aufgrund ihrer zentralen Lage in den Innenstädten eine wichtige, identitätsstiftende Bedeutung zu. Es bleibt daher eine besondere Herausforderung, leerstehende Kaufhausimmobilien einer sinnvollen Nachnutzung zuzuführen, damit diese auch weiterhin attraktive Ankerpunkte in den Innenstädten bleiben

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