Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden von Oberbürgermeister Sebastian Müller-Bahr begrüßt. Dieser verwies in seinem Grußwort auf die Vielfältigkeit Merseburgs im Zusammenhang mit der weit zurückreichenden Historie. Gleichzeitig merkte er an, dass mit „Trittsicher in die Zukunft“ ein Programm etabliert werden kann, das die Bedürfnisse der Seniorinnen und Senioren passgenau in den Blick nimmt. Auch Bernward Küper, Landesgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes Sachsen-Anhalt (SGSA), betonte in seiner Begrüßung die Dringlichkeit von Netzwerken und interkommunalem Austausch, um den Herausforderungen des demografischen Wandels adäquat zu begegnen.
Im Rahmen des Eröffnungsvortrags „Anpassungsbedarf für eine Gesellschaft im Wandel“ plädierte Annett Hellwig, Dezernentin für Gesundheit, Bildung und Soziales des Saalekreis, für die Schaffung neuer Perspektiven in einer alternden Bevölkerung. Eine Sozialraumerfassung lieferte zunächst valide Informationen über die Zusammensetzung der Bevölkerung im Landkreis und wurde anschließend als Grundlage zur Entwicklung passgenauer Angebote genutzt. Dazu zählen aktuell unter anderem Mobilitätstrainings für die sichere Nutzung des ÖPNV, auch in nicht barrierefreien Fahrzeugen.
Eine gute Basis für die Umsetzung von „Trittsicher in die Zukunft“ stellt außerdem die Mitgliederstruktur der Sportvereine im Saalekreis dar, auf die Annett Hellwig ebenfalls hinwies. Zahlen des Kreissportbundes belegen ein stetiges Wachstum an Mitgliedern der Altersgruppe 60 und älter.
Carolin Lorenzer, stellvertretende Projektleitung von der Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, stellte in ihrem Vortrag „Gemeinsam gesund älter werden“ das Gesundheitspräventionsprogramm „Trittsicher in der Theorie“ vor. Neben Chancen und dem Mehrwert für Kommunen, wurden ebenfalls konkrete Umsetzungsmöglichkeiten dargestellt. Für eine erfolgreiche Etablierung des Programms wird von den Kommunen außerdem Unterstützung bei der Umsetzung benötigt. Im Gegenzug können sie dafür auf ebenso viel Mithilfe seitens des Studienzentrums vertrauen und zu Partnern in einem starken Netzwerk werden.
Ergänzend zu der Theorie ist auch die Praxis unabdingbar für eine erfolgreiche Umsetzung des Programms. Daniel Schöne, wissenschaftlicher Leiter des Robert-Bosch-Krankenhauses Stuttgart (RBK), legte genau dar, wie zum einen das konventionelle Modul und zum anderen das digitale Kursmodul durchgeführt werden. Von den digitalen Einheiten mit Übungsprogrammen für Zuhause über Auswertungen und medizinische Kontrollen wurden alle Seiten der Durchführung des Projektes beleuchtet.
Zum Schluss eröffnete Runa Buchenberger vom Deutschen Städte- und Gemeindebund die Podiumsrunde, in der sich Ivonne Ertl (stellv. Projektleitung SVLFG), Daniel Schöne, Dr. Christine Gröger (Fachbereichsleiterin Gesundheit der Stadt Halle) und Dr. Halina Czikowsky (Stadträtin in Merseburg) der Frage widmeten, wie unsere Kommunen vor dem Hintergrund der Demografie zukunftsfähig gestaltet werden können. Frau Dr. Gröger steuerte wertvolle Einblicke in kommunale Entscheidungsprozesse über die Umsetzung von Präventionsprogrammen zur Runde bei, während Dr. Halina Czikowsky ihre Sicht als Ratsmitglied mit der der Übungsleiterin im örtlichen Sportverein kombinierte. Dabei appellierte sie an alle anwesenden Entscheidungsträger:innen, dass die Nachhaltigkeit von Angeboten für Seniorinnen und Senioren unbedingt von Beginn an mitgedacht werden muss. Die anwesenden Gäste richteten konkrete Nachfragen zum Präventionsprogramm an Ivonne Ertl und Daniel Schöne.
Beim anschließenden Ausklang konnten die Teilnehmenden letzte Rückfragen an die Vertreterinnen des Studienzentrums und die medizinische Leitung richten.