Über 300.000 Menschen sind kommunalpolitisch für die Menschen vor Ort aktiv. Viele von Ihnen sind im kommunalen „Superwahljahr“ 2024 bei neun Kommunalwahlen neu oder wieder gewählt worden. Rund 1 Million Frauen und Männer schützen Leben und Eigentum der Bevölkerung als Freiwillige in den Feuerwehren. Deutschland liebt und lebt das Ehrenamt. Eine beachtliche gesellschaftliche Leistung, die keineswegs als selbstverständlich angesehen werden darf. Umso wichtiger ist es, Ehrenamtliche, Vereine und Kommunen weiter zu unterstützen. Neben einer guten Ausstattung des Ehrenamts muss vor allem eine Bürokratieentlastung vor Ort stattfinden. Viele Kommunen haben Stellen geschaffen, die das Ehrenamt im Hauptamt unterstützen. Jedoch benötigen die Gemeinden finanzielle Hilfen für solche Projekte durch den Bund und die Länder.
Für die vielen ehrenamtlichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister müssen die Rahmenbedingungen so durch die Länder ausgestaltet sein, dass diese vor Ort auch weiterhin echte Gestalter sein können. Dazu sind die Rahmenbedingungen etwa bei der Freistellung vom Arbeitgeber für das Amt zu evaluieren und ggf. zu verbessern. Wichtig ist darüber hinaus natürlich, dass vor Ort der finanzielle Handlungsspielraum besteht, damit auch Gestaltungsspielraum für eigene Projekte besteht.
Das Ehrenamt braucht Erleichterungen, Unterstützung und Zuspruch, gerade in diesen herausfordernden Zeiten. Denn gerade die Auszeichnung und Anerkennung ist für viele dieser Menschen der wichtigste Lohn.
Darüber hinaus braucht es ein verbindliches System, in dem festgelegt wird, welche Vorteile, auch dauerhaft, mit dem ehrenamtlichen Engagement verbunden sind. Hierzu gehört beispielsweise, dass Aufwandsentschädigungen entbürokratisiert und von Abgaben befreit werden. Zudem ist der Staat ist gefordert, die vielen Ehrenamtlichen bei ihrer Arbeit stärker zu schützen und auf allen Ebenen für mehr Toleranz, Zusammenhalt in der Gesellschaft sowie gegen Hass und Ausgrenzung zu argumentieren.