Rund 300.000 ehrenamtliche Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker tragen die Demokratie und halten die Gesellschaft zusammen. Hinzu kommen Millionen von Freiwilligen, bei der Feuerwehr, beim technischen Hilfswerk, beim Roten Kreuz, in den Vereinen und in den kirchlichen Organisationen. Sie alle sind Garanten für das Gemeinwesen und stärken die Demokratie.
Dem muss die Politik viel mehr Aufmerksamkeit widmen und dem unschätzbaren Engagement Rechnung tragen. In einer mobilen Gesellschaft mit wechselnden Arbeits- und Einsatzorten wird es immer schwieriger, den Anforderungen eines Ehrenamtes gerecht zu werden. Daher muss die Ausübung eines Ehrenamtes erleichtert werden. Das bedeutet die bürokratischen Anforderungen zu reduzieren, digitale Teilnahmemöglichkeiten zu erweitern und die Rahmenbedingungen zu verbessern. Viele ehrenamtlich Engagierte, zum Beispiel in den Vereinen, müssen viele bürokratische Anforderungen erfüllen, zum Beispiel auch im Bereich des Datenschutzes. Das führt teilweise zu Überforderungen. Hier brauchen wir mehr Spielräume und andere Regeln.
Richtig wäre es, ein Ehrenamtsfördergesetz auf den Weg zu bringen. Hier könnte festgeschrieben werden, dass ehrenamtliches Engagement auch verbindliche Anerkennung erfährt und etwa beim Zugang zu Positionen im öffentlichen Dienst, zum Studium, aber auch bei der Anrechnung von Rentenpunkten besonders gewichtet wird. Auch die Höhe der Aufwandsentschädigungen muss den Herausforderungen angepasst werden. Last not least, müssen wir massiv dafür werben, dass insbesondere junge Menschen sich ehrenamtlich engagieren, hier eine Chance für ihre berufliche Entwicklung sehen und auch die Möglichkeit erhalten, die erworbenen Kenntnisse, zum Beispiel bei der Feuerwehr, durch Fortbildungen dauerhaft zu optimieren. Ohne ein starkes Ehrenamt, gerade in der Kommunalpolitik oder den verschiedenen Hilfsorganisationen, ist unsere Demokratie in Gefahr.