In zwei Durchgängen werden jeweils zehn Regionen ausgewählt und über eineinhalb Jahre beraten und begleitet. Der erste Turnus findet von Januar 2022 bis Sommer 2023 statt, der zweite von Januar 2023 bis Sommer 2024. Die ausgewählten Regionen der ersten Runde sind:
- der Landkreis Konstanz, Baden-Württemberg
- der Landkreis Waldshut, Baden-Württemberg
- die Region Hesselberg, Bayern
- der Landkreis Oberhavel und die kreisangehörige Stadt Oranienburg, Brandenburg
- der Landkreis Emsland, Osnabrück und die Grafschaft Bentheim, Niedersachsen
- der Ennepe Ruhr Kreis und acht kreisangehörige Städte, Nordrhein-Westfalen
- die Städte Stadt Jülich, Linnich und Titz, Nordrhein-Westfalen
- die Landkreise Bautzen und Görlitz, Sachsen
- der Kreis Steinburg, Schleswig-Holstein
- der Wartburgkreis, Thüringen
Die ausgewählten Regionen profitieren Förder- und Vernetzungsaktivitäten. Geplant sind etwa Werkstattgespräche für interessierte Frauen, Kandidatinnen und Mandatsträgerinnen in der Region, mit dem Ziel des Austauschs, der Qualifizierung und Vernetzung sowie eine Beratung der jeweiligen Region zur Verbesserung der Rahmenbedingungen (zum Beispiel Zeit- und Sitzungskultur, Vereinbarkeit des kommunalpolitischen Amts mit Familie, Prävention vor Übergriffen/Alltagssexismus).
Darüber hinaus schließt das Programm bundesweite Mentoring- und Qualifizierungsangebote über eine digitale Mentoring-Plattform, die Bildung regionaler Mentoring-Tandems, Vernetzungs- und Qualifizierungsangebote speziell für Bürgermeisterinnen und bundesweite Öffentlichkeitsarbeit sowie Veranstaltungen ein.
In der jeweiligen Region wird sich eine Steuerungsgruppe bilden, um das Aktionsprogramm vor Ort zu koordinieren und sich mit der EAF Berlin und dem Deutschen LandFrauenverband auszutauschen. Für die Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen, zum Beispiel Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen, erhalten die beteiligten Regionen einen finanziellen Zuschuss in Höhe von 5000 Euro.
Rahmenbedingungen verbessern und strukturelle Veränderungen anstoßen
Frauen sind in der Kommunalpolitik noch immer deutlich unterrepräsentiert. In den kommunalen Vertretungen liegt der Frauenanteil bei etwa 27 Prozent, bei den Bürgermeisterinnen um die zehn Prozent und bei den Landrätinnen sogar nur bei 9,5 Prozent (Stand 2019). Das Aktionsprogramm nimmt nicht nur die Frauen in den Blick, sondern möchte strukturelle Veränderungen anstoßen, die sich positiv auf die Teilhabe von Frauen, die Akzeptanz und die Attraktivität von Kommunalpolitik auswirken können. Ein Schwerpunkt liegt auf ländlichen Regionen.