Laut der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) ist die Zahl der Straftaten insgesamt in 2014 auf 6.082.064 Fälle gestiegen – ein Zuwachs von zwei Prozent oder 120.402 Fällen im Vorjahresvergleich. Die Zahl der Wohnungseinbrüche nahm mit 152.123 Fällen gegenüber 2013 (149.500 Fälle) um +1,8 Prozent zu. Nur ein Sechstel dieser Fälle (15,9 Prozent) wurde aufgeklärt (2013: 15,5 Prozent). Neben den Einbruchs-Zahlen alarmieren besonders die weiteren Zuwächse bei den politisch motivierten Straftaten (+ 3 Prozent). Überdurchschnittlich waren sie bei den antisemitischen Straftaten (+ 25,2 Prozent auf 1596 Fälle) und bei den fremdenfeindlichen Straftaten (+ 21,5 Prozent auf 3945 Fälle), wozu vor allem Angriffe rechtsmotivierter Täter auf Asyl- und Flüchtlingsunterkünfte beigetragen haben.
Unter anderem folgende Entwicklungen der Polizeilichen Kriminalstatistik 2014 wurden bei der Vorstellung am 06.05.2015 hervorgehoben:
• Bei allen Straftaten insgesamt lag die Aufklärungsquote mit einem Wert von 54,9% knapp über dem Niveau des Vorjahres.
• Die Zahl der Tatverdächtigen ist mit 2.149.504 gegenüber 2013 leicht gestiegen (+2,6%).
• Die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen ist auf 617.392 gestiegen (+14,7%).
• Zu Rückgängen der Fallzahlen kam es bei Gewaltkriminalität (-2,1% auf 180.955 Fälle), sexuellem Missbrauch von Kindern (-2,4% auf 12.134 Fälle), Sachbeschädigung (-3,3% auf 601.112 Fälle), Kfz-Diebstahl (-2,8% auf 36.388 Fälle) und Straftaten gegen das Waffengesetz (-2,1% auf 30.785 Fälle).
• Ein Anstieg der Fallzahlen war zu verzeichnen bei Diebstahl insgesamt (+2,4% auf 2.440.060 Fälle), Wohnungseinbruchdiebstahl (+1,8% auf 152.123 Fälle), Straßenkriminalität (+2,5% auf 1.342.905 Fälle), Rauschgiftdelikten (+9,2% auf 276.734 Fälle), Betrugsdelikten (+3,3% auf 968.866 Fälle) und ausländerrechtlichen Straftaten (+41,5% auf 156.396 Fälle).
• 2014 wurden insgesamt 66.386 Straftaten gegen Polizei-, Vollstreckungsbeamtinnen/-beamte, Rettungsdienst- und Feuerwehrkräfte gezählt, davon 62.770 gegen Polizeibeamtinnen/-beamte.
• Bei den politisch motivierten Straftaten (PMK) wurden 32.700 Straftaten insgesamt (+3,3%) und 3.368 Gewalttaten (+18,3%) registriert. Die Zahl der politisch motivierten Gewalttaten hat seit Beginn der Erfassung 2001 einen absoluten Höchststand erreicht. Die Zahl der Straftaten im Bereich PMK-rechts liegt auf dem hohen Niveau des Vorjahres (17.020), die Zahl der rechtsmotivierten Gewalttaten ist überdurchschnittlich um 22,9% auf 1.029 angestiegen. Im Bereich PMK-links ist die Zahl der Straftaten gesunken (-6,5%), die Zahl der linksmotivierten Gewalttaten bleibt auf dem Vorjahresniveau (1.664; +0,3%). Straftaten, die dem Bereich politisch motivierter Ausländerkriminalität zugeordnet werden, haben sich 2014 fast verdreifacht (2.549, +191,6%); die Gewalttaten haben sich mehr als verdoppelt (390, +133,5%).
• Die Zahl der Körperverletzungen ist 2014 um 29,4% auf 2.285 gestiegen. Ein überdurchschnittlicher Anstieg ist im Bereich der politisch motivierten Ausländerkriminalität zu verzeichnen (+152,7% auf 278 Fälle). Jeweils 40 Prozent der Körperverletzungen entfallen auf PMK-links und PMK-rechts motiviert.
• Angriffe auf Asyl- und Flüchtlingsunterkünfte sind 2014 stark gestiegen. In diesem Zusammenhang ist es zu 203 Delikten gekommen, die überwiegend rechtsmotiviert waren. Rechtsmotivierte Täter sind für 175 dieser Angriffe verantwortlich (2013: 58).