Die mit dem Klimawandel steigende Hochwassergefahr verlangt in den betroffenen Gebieten nach baulichen Maßnahmen, die Wassermassen bis zu einer bestimmten Menge zurückhalten können sowie nach mobilen Schutzanlagen, die je nach Pegelstand aktiviert werden. Doch extreme Hochwasser können trotz Schutzmaßnahmen zur Überflutungen oder gar zu Zerstörungen führen. Im Vorfeld solcher Ereignisse können Vorbereitungen getroffen werden, die die Personen- und Sachschäden im Überschwemmungsfall möglichst gering halten. Maßnahmen mit dieser Wirkung werden bereits heute in Kommunen umgesetzt. Der neue Leitfaden des BBK soll die bestehenden Bemühungen in Kommunen ergänzen. Im Mittelpunkt des Leitfadens steht die Ermittlung und Reduzierung der Verwundbarkeit der Bevölkerung, kritischer Infrastrukturen und der Umwelt im Angesicht von Hochwasser. Es werden Verwundbarkeitsassessments für die drei Kernbereiche Bevölkerung/Soziales, Strom- und Trinkwasserversorgung und Umwelt vorgestellt. Die Methoden sind auf den untersuchten Gegenstand und auf die kommunale Betrachtungsebene ausgelegt und geben Antworten auf wichtige Fragen zur Versorgungssicherheit von Infrastrukturleistungen, zur vorsorgenden Planung, zum Risiko- und Krisenmanagement im Bevölkerungsschutz sowie zu Umweltgefahren im Hochwasserfall.
Mit dem Leitfaden liegen nun ein Instrument zur Ermittlung der Verwundbarkeit und ein Baustein zur Umsetzung einer Risikoanalyse auf kommunaler Ebene vor. Er richtet sich an Mitarbeiter kommunaler Verwaltungseinrichtungen, wie Umweltämter, Stadtplanungsämter oder Statikstikstellen, ebenso wie an Verantwortliche des Bevölkerungsschutzes, wie Feuerwehren und Rettungsdienste. Beteiligt an am BBK-Projekt, das unter Leitung des „United Nations University Institute for Environment and Human Security“ durchgeführt wurde, waren neben Wissenschaftlern Hochwasser erfahrene Praktiker aus deutschen Kommunen: Stadt und Berufsfeuerwehr Köln, Stadt Dresden, BTU Cottbus, Stadt Andernach, Leitstelle Radebeul sowie die Bürgerinitiativen „Hochwasser Altgemeinde Rodenkirchen e.V.“ und die „Hochwassernotgemeinschaft Rhein e.V.“.
Die Broschüre steht im Internet zum Download unter http://www.bbk.bund.de/nn_398010/SharedDocs/Publikationen/Praxis__Bevoelkerungsschutz/Bd4__Hochwasser-Kom-Ebene.html__nnn=true bereit.