Viele Städte und Gemeinden bauen derzeit ihre Radnetze aus. Sie brauchen jedoch langfristig die finanzielle Rückendeckung von Bund und Ländern. Beispielsweise um Planerinnen und Planer einzustellen und neue Projekte anzugehen. Den Bedarf einer Finanzierungsperspektive hat zuletzt auch die große Koalition im Bundestag erkannt. Sie fordert in einem Antrag eine Erweiterung des Bundesprogramms zur Radverkehrsförderung (auch über den bisherigen Förderzeitraum, der im Jahr 2023 endet, hinaus).
Was wir nicht brauchen, sind ideologische Sichtweisen und ein Gegeneinander im Straßenverkehr. Die Neuaufteilung des Straßenraums zugunsten von Radfahrenden, aber auch für Busse und Bahnen ist richtig, im Interesse des Klimaschutzes und lebenswerter Kommunen. Die Verkehrswende gelingt in einem Abwägungsprozess unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, legitimiert durch kommunalpolitische Entscheidungen. Diese werden in Großstädten mit entsprechender Fahrradinfrastruktur regelmäßig anders aussehen, als in ländlichen Räumen, wo dies noch nicht in gleichem Maß vorhanden ist. Damit dies nicht so bleibt, hat der DStGB gemeinsam mit dem ADFC im April eine Broschüre zur „Radverkehrsförderung in Städten und Gemeinden“ herausgebracht. Durch Tipps für die Planung und viele Best-Practice-Beispiele wollen beide Organisationen großen und kleinen Kommunen dabei helfen, schnell umsetzbare und praxistaugliche Lösungen für gute Radinfrastruktur zu finden und hierbei die unterschiedlichen Akteure vor Ort einzubinden.