Bis zum Ende des Jahres können die Teilnehmenden über die Webseite der Infostelle Fahrradparken angeben, welche Verbesserungen sie sich für die Fahrradparksituation an den Bahnhöfen vor Ort wünschen. Zudem können sie auf Missstände hinweisen und Fotos hochladen. Aus allen Antworten wird nach Abschluss der Umfrage eine Bewertungsnote ermittelt, die anzeigt, wie fahrradfreundlich ein Bahnhof ist. Mithilfe des Crowdsourcings wird die Infostelle anschließend konkrete Ausbaupotenziale identifizieren und die Kommunen gezielt beim Aufbau neuer Fahrradabstellanlagen und -infrastruktur unterstützen. Für den Aufbau von Radabstellanlagen an Bahnhöfen stehen unter anderem umfangreiche Radverkehrs-Fördermittel aus dem Sonderprogramm "Stadt und Land" des BMVI zur Verfügung.
Die neue Informationsstelle zum Fahrradparken bei der DB Stationen & Service GmbH ist auch Anlaufstelle für Kommunen, um bei der Entwicklung, Förderung und Koordinierung besserer Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen Unterstützung zu erhalten. Eine wichtige Aufgabe der Informationsstelle besteht aus Sicht des DStGB auch in der Koordinierung innerhalb des DB-Konzerns bei der Frage der Flächenbereitstellung für Fahrrad-Abstellanlagen. So wurden im Rahmen der so genannten Bike+Ride-Offensive bereits hilfreiche Muster-Gestattungsverträge erstellt. Um die notwendige Anzahl von schätzungsweise 1,5 Mio. zusätzlichen Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen zu erreichen, braucht es jetzt skalierbare Modelle und gute Koordination.
Ziel muss sein, auch in kleineren Kommunen unbürokratisch und mit hohen Fördersätzen Abstellmöglichkeiten an den Bahnhöfen zu schaffen. Hierzu bedarf es letztlich auch einer Verstetigung des Programms „Stadt und Land“ nach 2023 sowie bereits kurzfristig zusätzlicher Mittel für den Bau von Fahrrad-Abstellanlagen an Bahnhöfen aber auch weiteren Verknüpfungspunkten des ÖPNV. Für ein ergänzendes Klimaschutzprogramm der neuen Bundesregierung bietet sich dieses Thema daher an.