Radverkehr fördert Lebensqualität
Mobilitätsgewinne sind mit dem Auto nur noch begrenzt erreichbar. Die Kapazität der Straßeninfrastruktur ist begrenzt und die Finanzierungssituation schlecht. Gleichzeitig wird weiter Verkehrswachstum prognostiziert. „Eine Wende in der Verkehrspolitik ist notwendig!“, so prägnant und zugespitzt brachte Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des DStGB, beim 1. Deutschen Kommunalradkongress die Situation in vielen deutschen Städten auf den Punkt. Die gegenwärtige Verkehrsinfrastruktur in deutschen Städten ist zu stark auf den motorisierten Individualverkehr ausgerichtet und wird den heutigen Mobilitäts- und Lebenswünschen der Menschen zu wenig gerecht. Der stetige Zuwachs an Mobilität mit dem Auto geht zulasten der Lebensqualität in den Kommunen und kostet viele Ressourcen: für die Instandhaltung der Verkehrswege, für Menschen und Umwelt durch Lärm- und CO2-Belastung sowie durch den steigenden Flächenverbrauch.
Eine Stadt, die Fuß- und Radverkehr bei Erhöhung Aufenthaltsqualität von Nachbarschaften oder Quartieren mitdenkt, wird zu einer attraktiven Stadt. Auf den Straßen gibt es weniger Lärm und Staus, sie sind weniger zugeparkt und die Ortszentren und Innenstädte bieten vor allem Menschen Platz. Hier will man wohnen.
Eine zentrale Herausforderung für die Politik ist, die Rahmenbedingungen so zu verbessern, dass die Menschen tatsächlich vom Auto auf das Fahrrad umsteigen. Notwendig ist allerdings ein planerisches Umdenken. Fahrradfahrer haben andere Verkehrs- und Wege- und Abstellbedürfnisse als Autofahrer. Geschlossene Radwegenetze müssen entwickelt und Services eingeführt werden. Der vorhandene Straßenverkehrsraum ist allerdings nicht beliebig erweiterbar. Die Nutzung des Straßenraumes muss so organisiert werden, dass ein Nebeneinander von Autoverkehr und Fahrradmobilität möglichst konfliktfrei ist. Auch die Frage nach dem Platzbedarf der Verkehrsmittel muss gestellt werden. Dies erfordert intelligente Mobilitätskonzepte und neue Antworten im Bereich der Verkehrssicherheit.
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