Eine wichtige Rolle haben die technologischen Weiterentwicklungen und Innovationen durch Digitalisierung gespielt. Die Gewinnung von Verkehrsdaten durch die Nutzung von Handydaten trägt zur Verbesserung der Planungsgrundlagen des Radverkehrs bei. Wie viele Radler gibt es vor Ort? Wie schnell sind die unterwegs, wieviel Platz brauchen Sie wirklich? Sind nur einige der Fragen, die derzeit oft unbeantwortet sind. Auch intelligente Verkehrssteuerungsmaßnahmen wie „individuelle“ Grüne Wellen für Radler, die den Autoverkehr allenfalls unwesentlich beeinflussen sind nun möglich. Automatische Fahrradparkhäuser sind nicht nur sicher, sie bringen auch mehr Ordnung auf die Fußwege und erhöhen damit die Qualität für Fußgänger. Ein Indiz für die Bedeutung des Fahrrades für den innerörtlichen Wirtschafts- und Lieferverkehr ist, dass 2016 nach bisherigen Erkenntnissen in Deutschland mehr Lastenfahrräder (> 15.000) verkauft als Elektroautos (11.400) zugelassen wurden. Beispiele aus Kopenhagen, London, den Niederlanden und Portland/USA haben gezeigt, dass höhere Radverkehrsanteile die Funktionsfähigkeit der Städte nicht einschränken, sondern erhöhen – ebenso wie die Lebensqualität in den Städten.
Der DStGB war beim NRVK beteiligt. Das stark mit rund 160 Teilnehmern nachgefragte Forum „Daten und Digitalisierung: Smarte Lösungen für die Infrastruktur“ wurde von Carsten Hansen, DStGB moderiert. Erkenntnis aus diesem Forum: Selbst die hochwertigsten Lösungen für Fahrradabstellanlagen sind um ein mehrfaches günstiger als Infrastruktur für Pkw und beanspruchen nur einen Bruchteil von dessen Fläche.
Im Rahmen des NRVK wurden auch die Auszeichnungen des Deutschen Fahrradpreises vergeben. Eine Gratulation an alle Gewinner, von denen viele, ebenso wie die Mehrzahl der Nominierten, kommunale Einreicher waren. Gewonnen hat die Idee einer Piktogrammkette auf der Fahrbahn, um Autofahrer darauf aufmerksam zu machen, dass Fahrräder als Fahrzeuge grundsätzlich auf der Straße fahren, auch wenn „andere Radwege“ benutzt werden dürfen (Mainz), das Mietangebot für Lastenfahrräder TINK aus Konstanz und Norderstedt sowie die Heidelberger Kampagne #woparkstdudenn?, mit der auf falsches Halten und Parken von Kraftfahrzeugen hingewiesen wird. Ausführliche Informationen enthält: http://www.der-deutsche-fahrradpreis.de/
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