Elektromobilität

Zukunft der Elektromobilität hängt an Ladeinfrastruktur

Deutschland ist auf dem Weg, aus dem Verbrennungsmotor auszusteigen und ganz auf die Elektromobilität zu setzen. So erwartet man, dass in wenigen Jahren bereits 15 Millionen Elektroautos zugelassen sein werden. Das wird allerdings nur gelingen, wenn die Fahrzeuge zeitnah, effektiv, zu akzeptablen Preisen in einem einheitlichen Bezahlsystem geladen werden können. Das ist eine große Herausforderung, die kurzfristig angegangen werden soll.

Unser heutiges Tankstellensystem ist über Jahrzehnte gewachsen. Gerade in großen Wohnanlagen, aber auch in den Innenstädten ist es schwierig, entsprechende Ladeinfrastruktur zu schaffen. Die Kommunen werden das gemeinsam mit ihren Stadtwerken fördern. Aber es ist nicht die vorrangige Aufgabe einer Stadt oder Gemeinde, die ja auch keine Tankstelle betreibt, sondern Aufgabe der Wirtschaft. Hinzu kommt, dass auch unser Stromnetz ertüchtigt werden muss, damit die Ladeinfrastruktur auch zu Stoßzeiten leistungsfähig ist.

An den Bundesautobahnen wird es voraussichtlich am Standort der bestehenden Tankstellen Ladeinfrastruktur mit Schnellladepunkten geben. Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass die Nutzung der Autobahnen zum Beispiel jetzt in der Ferienzeit massiv zunimmt und auch dieser Spitzenbedarf abgedeckt werden muss. Im europäischen Vergleich steht Deutschland was die Anzahl der Ladestellen angeht, gut da. Aber bis zur flächendeckenden Ertüchtigung ist es noch ein langer Weg. Man kann allerdings darauf hoffen, dass sich auch die Automobilhersteller hier engagieren, denn Sie wollen ja die entsprechenden Autos verkaufen.

Im Übrigen wird die technische Entwicklung weitergehen. Und wenn zukünftig eFahrzeuge mit einer Ladung vielleicht 500 oder auch 800 Kilometer fahren können, wird sich das Problem entschärfen. Die funktionsfähige Ladeinfrastruktur ist der Schlüssel für die Elektromobilität und hier gilt es nun anzusetzen.

Der Instrumentenkasten, der den Städten und Gemeinden mit dem Masterplan Ladeinfrastruktur an die Hand gegeben wird, kann zu einer Entlastung der Kommunen bei der Planung führen. Wenn die Kommunen allerdings ihrer Schlüsselfunktion gerecht werden sollen, reichen die Maßnahmen nicht aus: 30 neue Personalstellen etwa bei der Nationalen Leitstelle sind ein Gewinn, werden aber bei der je nach Ort individuellen Ausgangslage kaum ausreichen, um die Organisation und Realisierung von Ladeinfrastruktur bundesweit substantiell in die Fläche zu bringen.

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