Erneuerbare Energien

Klimafreundliche Nahwärmeversorgung in der denkmalgeschützten Altstadt der Stadt Geisa

Steckbrief:

Name der Kommune: Stadt Geisa

Einwohnerzahl und Lage: 4700 Einwohner, Kleinstadt im Süden des Wartburgkreises in der thüringischen Rhön im Ulstertal

Projekt: Klimafreundliche Nahwärmeversorgung in der denkmalgeschützten Altstadt der Stadt Geisa

Stand der Umsetzung: Beginn der Planung 2007, Fertigstellung 2012

Ansprechpartner: Bürgermeisterin Stadt Geisa, Manuela Henkel, Energiemanager Stadt Geisa, Dominik Ebert, Marktplatz 27, 36419 Geisa

Name der Website: www.stadt-geisa.org

Strategie

Die Stadt Geisa hatte sich 2007 zum Ziel gesetzt, durch die Umsetzung erneuerbarer Energiekonzepte eine nachhaltige und klimafreundliche Nahwärmeversorgung für die gemeindeeigenen Gebäude aufzubauen und die regionale Wertschöpfung zu stärken.

Eine besondere Herausforderung lag darin, eine Lösung für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude der pittoresken Altstadt zu finden, da Sanierungen mit strengen Auflagen und Einschränkungen verbunden waren. Die Stadt Geisa entschied sich schließlich für den Anschluss der historischen Bauwerke an ein Wärmenetz.

Ziele

  • Errichtung von zwei Nahwärmenetzen und Ersatz bestehender sanierungsbedürftiger Ölkessel als Einzelfeuerungsanlagen
  • Einsparung von Brennstoff durch effiziente Heizungsanlagen
  • Verbrennung des nachwachsenden Rohstoffes Hackschnitzel, vorzugsweise aus den Abfällen des Holzeinschlages aus dem kommunalen Stadtwald
  • Signifikante CO2-Einsparung gegenüber der Ölheizung
  • Aufbau von Gebäudeleittechnik zur mobilen Überwachung und Steuerung der Heizungsanlagen
  • Senkung der Betriebs- und Wartungskosten
  • Betrieb der Heizungsanlagen und Nahwärmenetze durch die Stadt Geisa

Die Heizungsanlagen und Nahwärmenetze wurden 2012 in Betrieb genommen und die geplanten Maßnahmen konnten umgesetzt werden.

Durch die Emissionsverringerung wird proaktiver und vorbeugender Klimaschutz betrieben. Die beiden Nahwärmenetze dienen somit aktiv der Klimafolgenanpassung.

Das Holz für die Hackschnitzel wird aus der Region gewonnen und dient der Wertschöpfung vor Ort, sodass Energieimporte vermieden werden. Weiterhin versucht die Stadt Geisa bei der Waldbewirtschaftung, soweit es die Vergabegrundsätze ermöglichen, lokale Unternehmen einzubinden.

Öffentliche Beteiligung

Im Rahmen der Erarbeitung des integrierten Klimakonzeptes wurden die Gebäudeeigentümer aktiv beteiligt und im Rahmen des Klimamanagements werden sie intensiv, individuell und umfangreich über klimarelevante Einsparmöglichkeiten informiert.

Finanzen

Das Heizhaus wurde als Bestandteil des ELER-Vorhabens Kulturhaus Geisa aus ELERMitteln (Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums) und Städtebaufördermitteln aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive-Stadt-und Ortsteilzentren“ zu 77% gefördert.

Der Anschluss des Ärztehauses wurde im Rahmen der Sanierung des Ärztehauses mit Städtebaufördermitteln des Bund-Länder-Programms „Kleine Städte und Gemeinden“ zu 66,7% gefördert.

Der Anschluss des Kindergartens einschließlich der Dükerung der Ulster wurde mit Städtebaufördermitteln aus dem Bund-Länder-Programm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ zu 66,7% gefördert.

Der Anschluss des Hauses der Vereine wurde im Rahmen des Ersatzneubaus für das Haus der Vereine mit Städtebaufördermitteln aus dem Bund-Länder-Programm für städtebauliche Sanierungs- und Entwicklungsmaßnahmen und aus dem Thüringer Landesprogramm für strukturwirksame städtebauliche Maßnahmen zu insgesamt 80% gefördert.

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