Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung, wonach die „Baby-Boomer“-Jahrgänge jetzt in den Ruhestand gehen, wird sich die Situation mittel- und Langfristig eher verschärfen. Aktuell kommt hinzu, dass sich viele Beschäftigte krankmelden müssen, da sie an Atemwegserkrankungen oder Grippe leiden. Teilweise mussten deshalb bereits Leistungen für Bürgerinnen und Bürger reduziert werden, wenn sich etwa Busfahrerinnen oder Busfahrer krankmelden und kein Ersatz zur Verfügung steht. Eine kurzfristige Lösung ist insoweit nicht erkennbar, wir können nur hoffen, dass die Grippewelle bald wieder abflacht. Die Zahl der Wohngeldempfänger wird ab dem 01. Januar von derzeit rund 600.000 Personen auf ca. zwei Millionen Antragsberechtigte ansteigen. Der Wohngeldantrag ist ein vergleichsweise umfangreicher Verwaltungsvorgang, zu dem natürlich auch die Überprüfung der tatsächlichen Berechtigung gehört. Von Antrag bis zur Bewilligung sind 3-6 Monate nicht ungewöhnlich. Viele Kommunen haben zusätzliche Stellen ausgeschrieben, die Resonanz ist verhalten, die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen zudem auch eingearbeitet werden. Deshalb wird es dauern. Der richtige Ansatz der Bundespolitik, das Wohngeld zu erhöhen und die Zahl der Berechtigten auszudehnen, hätte viel stärker die Vollzugsproblematik in den Blick nehmen müssen. Auch die Etablierung eines schnelleren, einfachen und digitalen Verfahrens ist nicht ausreichend schnell vorangebracht worden.“
Fachkräftemangel