Die Infektionszahlen gehen kontinuierlich zurück und bundesweit treten Lockerungen in Kraft. Auch Ausgangssperren sind die Ausnahme, da sie nach den Regelungen der Bundesnotbremse nur in Betracht kommen, wenn der Inzidenzwert in den jeweiligen Regionen über 100 liegt. Wir können durchaus darauf hoffen, dass uns ein entspannter Sommer bevorsteht, zumal die Impfungen immer mehr zunehmen und die Einbindung der Betriebsärzte ab dem 07. Juni einen zusätzlichen Schub beim Impfen verspricht.
Gleichwohl warnen wir davor zu glauben, die Pandemie sei bereits vorbei und alle Einschränkungen könnten aufgehoben werden. Das wäre falsch und gefährlich. Nach wie vor sind wir von der sog. "Herdenimmunität" in Deutschland sehr weit entfernt. Es kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass neue Mutanten auftreten, bei denen die Wirkung der Impfungen eingeschränkt ist.
Hinzu kommt, dass wir im vergangenen Jahr gelernt haben, dass mit dem beginnenden Herbst und der kälteren Jahreszeit die Infektionszahlen deutlich angestiegen sind. Auch die im Sommer zu erwartenden Reisebewegungen, die jedenfalls in Europa wieder weitgehend zulässig sein werden, sind einerseits ein Hoffnungssignal für mehr Normalität, bergen andererseits aber auch die Gefahr, dass zum Beispiel aus Ländern mit besonders hohen Inzidenzzahlen Infektionen nach Deutschland eingetragen werden. Deswegen wird es auch weiterhin für Rückkehrer aus bestimmten Ländern je nach der dortigen Lage eine Quarantänepflicht geben müssen.
Auch wenn es beschwerlich ist: Wir dürfen die erzielten Erfolge jetzt nicht unvorsichtig aufs Spiel setzen. Deswegen ist es auch richtig, die Schnellteststrategie bis auf weiteres fortzuführen. Das gibt nicht nur Sicherheit, sondern führt auch immer wieder zur Entdeckung von Infektionsketten, die dann wirkungsvoll unterbrochen werden können. Mehr Normalität und mehr Veranstaltungen sind gut, aber die Vorsicht muss bleiben.