Die Corona-Pandemie ist leider noch nicht vorbei. Wir müssen damit rechnen, dass es im Herbst und Winter zu einer neuen Welle kommt. Es wird kein Weg daran vorbeigehen, dass zusätzliche Regelungen und Einschränkungen notwendig sind. Die Erfahrungen haben gezeigt, dass insbesondere die Maskenpflicht ein wirksames Mittel darstellt, um die Pandemie einzudämmen und eine Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden. Deshalb sind klare, einheitliche Regelungen erforderlich wann, wo, wie und unter welchen Voraussetzungen die Maskenpflicht gilt. Sie sollte selbstverständlich in Bussen, Bahnen, Krankenhäusern und Pflegeheimen gelten. Ausnahme für einzelne Personengruppen, die etwa in den letzten drei Monaten geimpft wurden, sind wenig praktikabel und insbesondere bei größeren Menschenansammlungen nicht wirksam kontrollierbar. Im Übrigen ist bekannt, dass auch frisch geimpfte Personen sich erneut infizieren können und damit auch eine Ansteckungsgefahr darstellen.
Weitere zusätzliche Maßnahmen, wie etwa die Einschränkungen oder Beschränkungen bei Großveranstaltungen, sollten die Länder einvernehmlich festlegen und dazu klare Kriterien entwickeln, wie etwa Belastung des Gesundheitssystems und Inzidenzwerte. Last not least brauchen wir eine klare Positionierung der Stiko, für welche Personengruppen die vierte Impfung – mit dem angepassten Impfstoff – dringend empfohlen wird.
Durch das bereits beschlossene Abwassermonitoring können etwaige Wellen genauer vorausgesagt werden, bevor sie in einer bestimmten Region sicht- und spürbar werden. Auf dieser Basis können dann zusätzliche Einschränkungen von den zuständigen Landesbehörden auf den Weg gebracht werden.
Wir brauchen im Herbst und Winter auch wieder ein System von kostenlosen Schnelltests. Das ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung, die von Bund und Ländern getragen werden muss. Auch das Pandemiemanagement in den Schulen sollte aufgrund einer gemeinsamen Strategie der Länder aufgestellt werden. Es erscheint wenig überzeugend, etwa eine Maskenpflicht im Unterricht erst ab der sechsten Klasse beginnen zu lassen. Die Schulen sind Begegnungszentren für Schülerinnen und Schüler aller Altersklassen.
Die Politik sollte sich darüber im Klaren sein, je kleinteiliger ein Flickenteppich unterschiedlichster Regelungen etabliert wird, umso geringer ist die notwendige Akzeptanz in der Bevölkerung.“ Weitere Informationen: