Der Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ feierte in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Erstmalig gab es Hauptpreise für je eine kleine, mittlere und große Kommune. Als Hauptstädte des Fairen Handels dürfen sich nun Sankt Peter Ording, Ingelheim und München bezeichnen.
Bei der Preisverleihung am 5. Oktober 2023 in Fürth (Sieger 2021) wurden auch die zweit- und drittplatzierten Kommunen ausgezeichnet. Außerdem wurden vier Sonderpreise vergeben, darunter auch ein Publikumspreis, den die Stadt Ebern gewann. Mit 125 Bewerbungen aus allen Bundesländern verzeichnete der Wettbewerb in diesem Jahr einen neuen Teilnehmerrekord.
Ausgezeichnete Kommunen
Als Gewinnerin in der Kategorie Kleinstädte zeichnet sich Sankt Peter-Ording unter anderem durch eine vorbildliche Verbindung des Tourismus mit dem fairen Handel aus. Über die Gastronomie, Hoteliers und den Einzelhandel werden so rund 1,5 Millionen Urlauber*innen vor Ort jährlich erreicht. Die Jury bewertete ebenfalls die Verknüpfung des Themas „Fairer Handel“ mit Klima- und Umweltthemen positiv.
Die Gewinnerin in der Kategorie Mittelstädte, Stadt Ingelheim, überzeugte die Jury mit ihrem umfassenden Fairhandels-Engagement. Mit der im Ort ansässigen Fridtjof-Nansen-Akademie für politische Bildung verfügt die Stadt zudem über ein Weiterbildungszentrum, das gesellschafts- und entwicklungspolitische Themen beleuchtet und dabei auch die Ideen des fairen Handels an die Bevölkerung trägt.
Die Stadt München, die sich seit der Erstausgabe im Jahr 2003 bereits mehrfach um den Titel „Hauptstadt des Fairen Handels“ beworben hatte, gewann nun die ersehnte Auszeichnung in der Kategorie „Großstädte“. München überzeugte die Jury mit einer breiten wie tiefen strukturellen Verankerung des Fairhandels-Gedankens im Verwaltungshandeln.
Hintergrund
Der 2003 ins Leben gerufene Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) gefördert. Seitdem haben sich bereits 309 Kommunen, häufig mehrfach, am Wettbewerb beteiligt. Ziel des Wettbewerbs ist es, nachahmungswürdiges Engagement für den fairen Handel und für faire Beschaffung einem breiten Publikum sichtbar zu machen. Erste Gewinnerin war im Jahr 2003 die Stadt Dortmund.
In diesem Jahr wurden erstmalig Preise in den Kategorien Groß-, Mittel- und Kleinstädte vergeben. Ausgelobt wurden dabei Preisgelder von insgesamt 250.000 Euro. Davon profitieren nicht nur die Siegerkommunen (je 35.000 €), sondern auch die Zweit- (je 20.000 €) und Drittplatzierten (je 15.000 €) in jeder kommunalen Größenkategorie sowie die Gewinnerinnen und Gewinner der vier Sonderpreise (je 10.000 €).
Die Preisträgerinnen und Preisträger bestimmt, vom Publikumspreis selbstredend abgesehen, eine unabhängige Jury. Dieser Jury gehört der Deutsche Städte- und Gemeindebund an.