WELT VOR ORT beim DEMO-Kommunalkongress
Die Welt ist längst in deutschen Kommunen zu Hause. Auch ohne die großen Flüchtlingszahlen der vergangenen Jahre, weist die deutsche Bevölkerungsstatistik einen 20%-Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund auf. Analog dazu sind deutsche Kommunen auch zunehmend in der Welt zu Hause: Immer mehr Kommunen engagieren sich in Projekten oder Partnerschaften mit Kommunen aus der ganzen Welt. So zeigen die Kommunen einerseits, dass sie die Zeichen der Zeit in einer zunehmend globalisierten Welt erkannt haben, andererseits aber auch, dass sie bereit sind globale Verantwortung zu übernehmen.
Ein Weg, Verantwortung zu übernehmen ist die kommunale Entwicklungspolitik. Von lokalen Projekten, die sich an Zielen der globalen Entwicklung orientieren, über Projekte mit Kommunen des Globalen Südens bis hin zu langfristig angelegten Partnerschaften, gibt es für Kommunen in der Entwicklungspolitik viele Möglichkeiten, sich zu engagieren. Damit gute Ideen und Engagement nicht am Finanziellen scheitern, hat die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) ein reichhaltiges Angebot an Förderinstrumenten entwickelt, das Kommunen bereitsteht. Darüber hinaus bietet die SKEW Beratungen an und unterstützt Kommunen bei der Projektentwicklung. Im Rahmen der Podiumsdiskussion stellte Katrin Blume den Teilnehmern das Portfolio der SKEW vor und hob insbesondere das Angebot der Einsteigerseminare hervor; Das Angebot richtet sich vor allem an Kommunen, die noch nicht in der Entwicklungspolitik aktiv sind und bietet einen guten Überblick über die Fördermöglichkeiten und den Raum Projektideen weiter zu entwickeln und letztendlich in die Tat umzusetzen.
Der Berliner Bezirk Treptow-Köpenick hat diesen Prozess schon hinter sich. Als erste Kommune in Deutschland engagierte sich der Bezirk in der Lokalen Agenda 21, einer der Vorgängerinnen der heutigen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGS). Damit einher ging auch die Zusammenarbeit des Bezirks mit der peruanischen Stadt Cajamarca, von deren Erfahrung in der Umsetzung der Lokalen Agenda 21 Treptow-Köpenick in den Folgejahren profitierte. Neben den Erfahrungen und positiven Ergebnissen, die Treptow-Köpenick durch die Umsetzung der Lokalen Agenda 21 erzielen konnte, berichtete Dennis Lumme während der Podiumsdiskussion auch über die Partnerschaft zu Subotica (Serbien), die seit 2002 besteht. Immer wieder wurde im Rahmen der Partnerschaft der Austausch gesucht. Dabei kommt gerade der Erfahrungsschatz von Subotica bei der Integration von Romakindern Treptow-Köpenick zugute, denn seit einigen Jahren sind vermehrt Roma nach Treptow-Köpenick gezogen. In die andere Richtung hat sich Subotica bei Treptow-Köpenick über das kommunale Landmanagement informiert und nutzt die Erkenntnisse, um das kommunale Landmanagement in Serbien zu stärken. Das Beispiel Treptow-Köpenick zeigt, dass kommunale Entwicklungspolitik mehr ist, als Hilfe für Entwicklungsländer; Sie hält auch für deutsche Kommunen nennenswerte Vorteile bereit und trägt so zur kommunalen Entwicklung in Deutschland bei.
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(Foto: © DStGB)