Die Potenziale der Digitalisierung in Städten und Gemeinden wurden in dieser Veranstaltung von mehreren Referenten diskutiert. Im Mittelpunkt des Fachforums standen die Chancen der Digitalisierung, als auch die Bereitschaft zur Umsetzung digitaler Veränderungen in Städten und Gemeinden.
Jan Strehmann, Referent für Smart City & Smart Region des Digitalverbandes bitkom e.V. stellte den im Jahr 2016 und 2017 ausgerichteten Wettbewerb „Digitale Stadt“ vor. Gesucht wurde eine mittelgroße digitale Modellstadt, die innovative Lösungen in Bereichen wie Bildung oder Verkehr ausarbeitete. Er betonte, dass in jeder Stadt und Gemeinde ein Kompetenzzentrum geschaffen werden müsse, bevor man die Herausforderungen der Digitalisierung angehe.
Der zweite Impulsvortrag „Transform Local“, wurde von Sandra Rohner Forschungsleiterin von VDI/VDE iit gehalten. Sie hob hervor, dass es keine allgemeingültige Lösung im Umgang mit der Digitalisierung von Städten und Gemeinden gebe. Des Weiteren müsse man die Digitalisierungswege und Strategien der Städte und Gemeinden intensiver fördern.
„How to become a digital and smart city?“- mit dieser Fragestellung leitet Gürkan Ünlü Senior Vice Präsident des TÜV Rheinlands seinen Impulsvortrag ein. Er stellte heraus, dass sich Städte und Gemeinden bezüglich des Umgangs mit der Digitalisierung eher am Nutzen, als am Trend orientieren sollen. Weiter sei es unentbehrlich potenzielle Risiken in Kauf zu nehmen, und Partnerschaften mit anderen Städten und Gemeinden zu pflegen.
In der Podiumsdiskussion nahmen neben den drei Referenten auch der Bürgermeister der Stadt Rheinbach Stefan Raetz, und Hermann Meyersick von Ströer Deutsche Medien GmbH teil. Moderiert wurde die Diskussion von Alexander Handschuh, Pressesprecher des Deutschen Städte-und Gemeindebundes. Stefan Raetz betonte zu Beginn, dass man beim Thema Digitalisierung in den Städten und Gemeinden keinen Unterschied zwischen Bürgern erster und zweiter Klasse machen dürfe. Diesen Ansatz bestärkte auch Hermann Meyersick. Er hob hervor, dass die Städte und Gemeinden auf die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger reagieren müssen, somit könne eine höhere Lebensqualität für die Bevölkerung gewährleistet werden. Dem entgegnete Gürkan Ünlü, dass die Aufgaben der Digitalisierung abschreckend wirken, und man einen Treiber in jeder Stadt oder Gemeinde brauche. Dies unterstützte Stefan Raetz ebenfalls. Für die Stadt Rheinbach wünsche sich Stefan Raetz noch mehr Initiativen aus dem Stadtrat, und er plädiere für jüngere Vertreter, als Vorreiter der Digitalisierung. Jan Strehmann und Hermann Meyersick, waren sich einig, dass man den Mehrwert der Digitalisierung in den Städten und Gemeinden vermitteln müsse. Darüber hinaus sei es entscheidend, dass die Sicherheit gegenüber den Risiken in Städten und Gemeinden verbessert wird, als auch die Zuverlässlichkeitsstandards. Alexander Handschuh beendete die Podiumsdiskussion mit der Frage, „Wo stehen wir in zehn Jahren?“. Viele Prognosen folgten, darunter die Fragen, ob in zehn Jahren überhaupt noch Smartphones genutzt werden, oder ob die Abschaffung der Bürgerämter bevorstehen könnte.
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