Fehlende Untertitel, schwer lesbare Inhalte oder Bilder ohne Begleittexte: In der digitalen Welt gibt es zahlreiche Hürden, die dazu führen, dass nicht alle Menschen gleichermaßen an den Angeboten teilhaben können. Dabei ist der Wunsch nach Barrierefreiheit groß: 71 Prozent der Deutschen fordern eine barrierefreie Gestaltung von digitalen Angeboten, zum Beispiel durch eine einfache Bedienung und Erklärungen in Leichter Sprache. Das geht aus einer repräsentativen Bevölkerungsumfrage anlässlich des dritten bundesweiten Digitaltags hervor, wie die Initiative „Digital für alle“ mitteilt. Die vollständigen Ergebnisse werden am 21. Juni veröffentlicht.
„Die barrierefreie Gestaltung von digitalen Angeboten ist eine wichtige Maßnahme zur Stärkung der digitalen Teilhabe in unserer Gesellschaft. Alle Menschen sollen digitale Angebote verstehen und selbstständig nutzen können. Jede und jeder kann bereits mit einfachen Mitteln zu einer inklusiveren Digitalisierung beitragen. Die Initiative „Digital für alle“ möchte für digitale Barrierefreiheit sensibilisieren und hat hierzu einige Tipps zusammengestellt“, sagt Anna-Lena Hosenfeld, Geschäftsführerin von „Digital für alle“. In dem breiten gesellschaftlichen Bündnis engagieren sich 28 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Kultur, Wissenschaft, Wirtschaft, Wohlfahrt und öffentlicher Hand. Der Informationsflyer „Mehr digitale Teilhabe für alle: Lasst uns gemeinsam digitale Barrieren abbauen!“ ist unter https://www.digitaltag.eu/barrierefreiheit abrufbar.
Angebote zum Thema digitale Barrierefreiheit am bundesweiten Digitaltag
Um die digitale Teilhabe in Deutschland zu fördern, findet am 24. Juni 2022 bereits zum dritten Mal der Digitaltag statt. Der Aktionstag wurde von der Initiative „Digital für alle“ ins Leben gerufen und bietet eine Plattform, um verschiedenste Aspekte der Digitalisierung zu beleuchten und einen breiten gesellschaftlichen Diskurs anzustoßen. Das vielfältige Angebot an Veranstaltungen und Aktivitäten bietet auch die Möglichkeit, mehr über digitale Barrierefreiheit zu erfahren. Von den bislang über 500 angemeldeten Aktionen beschäftigen sich unter anderem diese ausgewählten Veranstaltungen mit dem Thema:
- Digitale Inklusion – Was braucht es für eine Kultur der Diklusivität? | Forum Bildung Digitalisierung e. V.: Die Veranstaltung widmet sich dem Potential digitaler Medien für einen inklusiven Unterricht. Wie kann eine gleichberechtigte Teilhabe aller Kinder durch eine Kultur der Diklusivität an Schulen gefördert werden? Und wie kann es gelingen, Digitalisierung und Inklusion stärker aufeinander zu beziehen? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Diskussion.
- Digitalisierung für Menschen mit Behinderungen | Christophorus-Werk Lingen e.V.: Mit einer neu eingerichteten Plattform, die am Digitaltag veröffentlicht wird, werden Menschen mit Behinderungen eingeladen, ihre Erlebnisse und Erfahrungen mit digitalen Angeboten barrierefrei zu teilen.
- Leichte Sprache im Netz: ein Gewinn für alle! | Katholische Erwachsenenbildung KEB Limburg, Wetzlar-Lahn-Dill-Eder: Leichte Sprache ist für viele Menschen eine Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. In dem Seminar werden konkrete Anwendungsbeispiele aufgezeigt.
Alle bisher angemeldeten Veranstaltungen und Aktivitäten können in einer Aktionsübersicht sowie einer interaktiven Aktionslandkarte eingesehen werden. Die Anmeldung von Aktionen ist noch bis zum 15. Juni unter www.digitaltag.eu/aktion-anmelden möglich. Tipps und Anregungen zur erfolgreichen Gestaltung von Aktionen bietet ein Aktionsleitfaden. Der Digitaltag 2022 wird gefördert durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat.
Download:
- Flyer zur digitalen Barrierefreiheit (PDF-Dokument)