Zu Beginn in Denver informierte sich die Delegation über Innovationen und Digitalisierung im Gesundheitswesen bei einem Besuch des University of Colorado Anschutz Medical Campus und der dortigen Inworks Innovation Initiative, die zeigt, wie Fortschritte in der virtuellen Realität und im 3-D-Druck die medizinische Versorgung verändern. Bei Treffen mit dem Comal Heritage Food Incubator, dem Mi Casa Resource Center und der Rework America Alliance der Markle Foundation wurden Projekte zur Unterstützung von Frauen, Einwanderern und weiteren Gruppen vorgestellt. Im Gegensatz zur klassischen, auf Zeugnissen basierenden Ausbildung und Einstellung geht es dabei um eine kompetenzbasierte Ausbildung und Identifizierung von Karrieremöglichkeiten.
Eine Sitzung mit dem Colorado Office of the Future of Work und dem Colorado Department of Higher Education beleuchtete die Bemühungen des Bundesstaates, Auszubildendenprogramme zu fördern und zu verbessern, um den Fachkräftemangel zu beheben. Vertreter des Denver Office of Economic Development and Opportunity gaben einen Überblick über Initiativen für nachhaltige Wirtschaftsförderung. Bei einem Treffen mit der Colorado Smart Cities Alliance sowie Vertretern des Programms Denver Smart City wurde darüber gesprochen, wie Städte Innovationen und Technologien nutzen, um Herausforderungen wie Luftreinhaltung oder Verkehrswachstum zu begegnen. Ein Workshop mit Integrated Work vermittelte anschließend Methoden zur virtuellen Führung und Zusammenarbeit sowie zu teambasierten Peer-Learning.
Ein Höhepunkt des Besuchs in Boulder/Longmont war ein Rundgang durch das St. Vrain Valley Schools Innovation Center, welches Bildung mit dem Schwerpunkt auf Innovations neu denkt. Am Front Range Community College – Center for Integrated Manufacturing besichtigte die Delegation ein modernes Schulungszentrum, das eine auf die Industrie ausgerichtete Ausbildung anbietet. Die Sitzung bei Workforce Boulder County vermittelte einen Überblick über die vom Bundesstaat angebotenen Qualifizierungsprogramme. Es folgte ein Treffen mit der Boulder Chamber, die sich unter anderem mit der Ermittlung des Arbeitskräftebedarfs befasst. Das Office of Digital Education der Universität von Colorado in Boulder berichtete über die Online-Lernangebote der Hochschule und die Implementierung von Technologien in Studienprogramme. In den Boulder Laboratories des Nationalen Instituts für Standardisierung lernte die Gruppe moderne Technologien im Bereich Öffentlicher Sicherheit, additiver Fertigung und die biomagnetischer Bildgebung kennen.
Die Delegation schloss die Woche in Colorado Springs ab. Am Hochschulcampus nahm die Gruppe an einem Workshop mit dem Team des the UCCS – Bachelor of Innovation Program teil, um zu erfahren, wie Innovation in verschiedenen akademischen Disziplinen gelehrt werden kann. Das Office of Innovation der Stadtverwaltung berichtete über Technologieprojekte der Stadt. Die Gruppe besichtigte den Catalyst Campus for Technology and Innovation und informierte sich über dessen Ansätze, die Zusammenarbeit zwischen Industrie, KMU, Berufsausbildung, Start-ups und Risikokapitalgebern aufzubauen. Im Fokus stehen hierbei auch Kooperationen mit der örtlich ansässigen Luft- und Raumfahrt- sowie Verteidigungsindustrie. Die Space Foundation – Center for Innovation and Education stellte praktische Lernmethoden vor, um Menschen aller Altersgruppen Wissenschaft und Technologie zu vermitteln. Zum Abschluss der Reise berichteten Vertreter des Pikes Peak Workforce Center und anderer Behörden unter anderem über die Förderung von Ausbildung und der Tourismuswirtschaft.
Während der Woche stellten die Delegationsteilnehmer fest, dass sich jede Organisation bei all ihren Aktivitäten spürbar für Vielfalt, Gleichberechtigung und Integration einsetzt. Beeindruckt waren die deutschen Teilnehmer auch von dem amerikanischen Fokus auf Innovation und der Bereitschaft des öffentlichen Sektors mit privatwirtschaftlichen Akteuren zu experimentieren und zu kooperieren. Im Juni 2022 wird die Delegation erneut zu einem einwöchigen Besuch in Heidelberg, Mainz und Stuttgart zusammenkommen.
Transatlantic Cities of Tomorrow: Digitalisierung und die Zukunft der Arbeit wird vom American Council on Germany mit Unterstützung des Transatlantikprogramms der Bundesregierung aus Mitteln des European Recovery Program (ERP) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) organisiert und durchgeführt.