Der Deutsche Städte- und Gemeindebund warnt davor, in den Schulen jetzt einfach zur Tagesordnung über zu gehen. Die Inzidenzzahlen sinken, aber die Pandemie ist noch nicht vorbei. Wir können nicht ausschließen, dass die Pandemie im Herbst unser Leben wieder beeinträchtigt. Nachdem die Schülerinnen und Schüler ein schweres Pandemiejahr hinter sich haben, muss jetzt alles unternommen werden, zu verhindern, dass wir im Herbst wieder zu einem schulischen Lockdown kommen. Alle wissen, dass gerade die Schülerinnen und Schüler endlich wieder einen dauerhaften Unterricht, möglichst in Präsenz, brauchen. Allerdings ist noch nicht klar, wann die jüngeren Schülerinnen und Schüler auch geimpft werden können.
Deswegen dürfen wir nicht länger auf Sicht fahren. Die Sommerferien sollten genutzt werden, um die hygienischen Voraussetzungen überall zu schaffen und den Infektionsschutz in den Schulen dauerhaft nachhaltig zu verbessern. Dazu gehören Lüftungsanlagen, öffenbare Fenster in allen Unterrichtsräumen und gute Strategien für den Schulweg. Wir dürfen uns nicht der Hoffnung hingeben, die Pandemie wäre überwunden und es werde kein Risiko im Herbst mehr geben. Hier sind Bund, Länder und Kommunen gefordert, aus den Erfahrungen des letzten Sommers zu lernen. Klar ist auch: Vor allem die Länder müssen ihrer Verantwortung gerecht werden, denn aktive und vorausschauende Bildungspolitik endet nicht vor dem Schultor.
Auch die schulische Digitalisierung muss jetzt noch konsequenter vorangetrieben werden. Wir brauchen klare Regelungen, etwa für einheitliche digitale Schulplattformen, und verbindliche und handhabbare Vorgaben des Datenschutzes. Wir müssen mit Hochdruck daran arbeiten, möglichst schnell möglichst viele Schulen vorrangig an das Glasfasernetz anzuschließen. Denn es macht wenig Sinn, den digitalen Unterricht zu fördern, wenn die technischen Voraussetzungen fehlen. Wir brauchen mehr Mut, mehr Entschlusskraft und mehr Umsetzung, sonst wird am Ende eine ganze Generation von Schülerinnen und Schülern stärker unter den Folgen der Pandemie zu leiden haben als es nötig wäre.