Wettbewerb zur UN-Dekade Biologische Vielfalt

Hintergrund und Zweck

Dem Erhalt der biologischen Vielfalt dient auf völkerrechtlicher Ebene die Biodiversitäts-Konvention (Convention on Biological Diversity, CBD), die im Jahr 1992 beim sogenannten Nachhaltigkeitsgipfel in Rio de Janeiro ausgehandelt wurde. Auf Empfehlung der CBD-Unterzeichnerstaaten haben die Vereinten Nationen den Zeitraum von 2011 bis 2020 zur Dekade der Biodiversität erklärt. Über die bei der Deutschen Bundesstiftung Umwelt angesiedelte Geschäftsstelle der UN-Dekade Biologische Vielfalt ist der DStGB in die entsprechenden Aktivitäten der Bundesregierung eingebunden. Die deutsche Geschäftsstelle der UN-Dekade möchte durch Auszeichnung von besonders gelungenen Projekten zur biologischen Vielfalt das Bewusstsein für dieses Thema in der Bevölkerung stärken. Durch die ausgezeichneten Projekte soll erlebbar und nachvollziehbar gemacht werden, wie vielfältig und erhaltenswert die Natur in Deutschland ist und wie man sich für deren Schutz einsetzen kann.

Zielgruppe

Der Wettbewerb richtet sich nicht nur, aber ausdrücklich auch an kommunale Bewerber. Die ursprünglichen Wettbewerbskategorien „ehrenamtlich“ einerseits und „institutionell“ andererseits wurden auf Anregung des DStGB flexibilisiert, da diese Zweiteilung nicht der kommunalen Praxis entsprach. Die Ausschreibung richtet sich nun sowohl an Projekte, die von privaten, einzelnen Akteuren oder kleinen lokalen Gruppen mit einem geringen Finanzeinsatz ehrenamtlich durchgeführt werden, als auch institutionell getragene Projekte mit einem entsprechenden Budget von regional oder bundesweit arbeitenden Vereinen, Stiftungen, Unternehmen, Gemeinden und anderen staatlichen Organisationen.

Auszeichnung

Offizielle UN-Dekade-Projekte erhalten mit ihrer Auszeichnung neben einer Urkunde auch Materialien zur Öffentlichkeitsarbeit sowie das digitale Logo der UN-Dekade mit dem Zusatz "Offizielles Projekt der Weltdekade Biologische Vielfalt". Das Projekt wird auf der deutschen Dekade-Webseite gelistet und vorgestellt. Dies bietet die Chance für eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit. Die Auszeichnung, die die Qualität des Projektes offiziell bestätigt, wurde erstmalig im Juni 2012 im Rahmen der Woche der Umwelt durch Bundesumweltminister Altmaier verliehen. Die Preisverleihung erfolgt seither wöchentlich und wird bis zum Ende der Dekade fortgesetzt. Über die Option, zukünftig Projekte des Monats/ des Jahres auszuzeichnen, hat die Dekade-Geschäftsstelle noch nicht abschließend entschieden.

Entscheidungskriterien

Die Auswahl der UN-Dekade-Projekte erfolgt fortlaufend durch eine Fachjury anhand der nachfolgenden Kriterien:

•    Innovation: Das Projekt sollte nicht „typisch“ sein. Es beinhaltet eine neue Idee, Lösung, Methode oder Maßnahme.
•    Relevanz: Das Projekt behandelt einen bedeutsamen Aspekt der biologischen Vielfalt. Es nimmt dabei Bezug auf die Ziele der UN-Dekade bzw. der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt
•    Beitrag zur biologischen Vielfalt: Das Projekt leistet einen bedeutenden Beitrag für die Erhaltung oder die Erforschung der biologischen Vielfalt. Die positiven Effekte sind beschrieben (quantitativ).
•    Vermittlung der biologischen Vielfalt: Das Projekt vermittelt den Wert und Nutzen der biologischen Vielfalt und die Verantwortung für ihren Schutz und ihre nachhaltige Nutzung.
•    Kooperation / Partizipation: Das Projekt bezieht betroffene Akteure ein, hat einen kooperativen und partizipativen Ansatz und berücksichtigt dabei zielgruppenspezifische Aspekte.
•    Modellhaftigkeit: Das Projekt kann als Vorbild für Projekte von anderen Personen oder Institutionen dienen („Gute Praxis“ entwickelt).
•    Langfristige Sicherung / Dauerhafte Verankerung: Durch beispielsweise die Einbindung lokaler Akteure wird eine Weiterführung des Projekts gewährleistet.
•    Außenpräsenz / Internet: Das Projekt ist mit einem Internetauftritt verbunden, der deutlich macht, dass biologische Vielfalt im Mittelpunkt steht und welche Ziele erreicht werden.
•    Originalität: Bonus für besonders originelle, ausgefallene Projekte.

Themenbereiche

Die Teilnehmer schützen, untersuchen oder kommunizieren die biologische Vielfalt im Rahmen von mindestens einem der Themenfelder

•    Schutz der biologischen Vielfalt,
•    Nachhaltige Nutzung der biologischen Vielfalt,
•    Umwelteinflüsse auf die biologische Vielfalt, Stoffeinträge, Klimawandel,
•    Genetische Ressourcen: Zugang und gerechter Vorteilsausgleich,
•    Gesellschaftliches Bewusstsein.

Das übergreifende Schwerpunktthema für 2011-2012 ist „Vielfalt genießen – Natur-Zeit als Freizeit“. Dazu gehören beispielsweise die folgenden Unterthemen: vielfältige Erholungs- und Sportmöglichkeiten in der Natur, spannende Naturerlebnisse, Vielfalt und Schönheit von Natur und Landschaft, vertrautes Landschaftsbild bedeutet Heimat, Natur in der Stadt als Ausgleich zum Alltag etc. Auch andere Beiträge werden ausgezeichnet; Beiträge zu dem Schwerpunktthema werden allerdings bevorzugt nominiert.

Weiterführende Informationen

Die Dekade-Geschäftsstelle informiert im Internet unter: www.un-dekade-biologische-vielfalt.de („UN-Dekade-Projekt“), auch zum Bewerbungsverfahren.

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