In der Debatte rund um Luftreinhaltung und mögliche Fahrverbote für Diesel-Pkw hat die DUH Ende März 2017 die Ergebnisse ihrer über den Winter durchgeführten Abgasuntersuchung von 15 Euro-Sechs-Dieseln veröffentlicht. Die im Straßenbetrieb durchgeführten Abgas-Tests belegen Überschreitungen der NOx-Grenzwerte bis zum Faktor 17. Stickoxid-Messungen im Sommer hatten „nur“ Überschreitungen um das Neunfache des Grenzwerts aufgezeigt. Lediglich zwei PKW konnten im Realbetrieb den NOx-Grenzwert von 80 mg/km einhalten. Sie zeigen jedoch, dass die Einhaltung der Grenzwerte grundsätzlich möglich ist.
Zurzeit wird die Einhaltung von Emissionsgrenzwerten noch unter Laborbedingungen ermittelt. Erst in Zukunft soll auf den Ausstoß von Schadstoffen im Realbetrieb abgestellt werden.
Bei der Diskussion um mögliche Fahrverbote von Diesel-Fahrzeugen in Innenstädten oder eine blaue Plakette sind die Ergebnisse der Testreihen der DUH äußerst interessant. Die getesteten Euro-Sechs-Diesel hatten teilweise schlechtere Emissionswerte als ältere Euro-Vier-Diesel. Sie wären aber über eine blaue Plakette zufahrtsberechtigt, während die möglicherweise weniger NOx ausstoßenden Euro-Vier-Diesel von einem Fahrverbot erfasst wären. Abgesehen von dem Umstand, dass bereits die Einrichtung der Umweltzonen den Kommunen erheblichen Aufwand bereitet, aber keine reinere Luft bewirkt haben, wäre eine weitere – blaue – Plakette vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse Augenwischerei.
Die Pressemitteilung der DUH zu den Winter-Abgastests finden Sie unter
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