Gemeindetagspräsident Roger Kehle zeigte sich bei der Sitzung des Landesvorstands seines Verbands in Rastatt deshalb zufrieden über den Tatendrang seiner Mitgliedskommunen. Allein 358 kommunale Anträge auf Förderung aus Landesmitteln sind bis September 2010 bereits beim Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz eingegangen. Die zur Verfügung stehende Fördersumme von 32,4 Millionen Euro ist damit nahezu aufgebraucht. Kehle sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf beim Land: „Nachdem die Kommunen vorgesprintet sind, erwarten wir nun, dass das Land dieses Tempo mithält und mindestens noch weitere 50 Millionen Euro für den Ausbau des schnellen Internets zur Verfügung stellt.“ Denn auch für das Land müsse die Devise lauten: Ohne leistungsstarke Breitbandversorgung kein tragfähiger Wirtschaftsaufschwung.
Landesweit werden unterdessen unterschiedliche Technologien für die Glasfaserverlegung eingesetzt oder erprobt. Viele Städte und Gemeinden suchen vor allem praktische Lösungen, bei denen die bereits vorhandene Infrastruktur genutzt werden kann. Ein Beispiel dafür ist die Verlegung von Glasfaserleitungen in vorhandene Abwasserkanäle. Eine weitere innovative und vergleichsweise kostengünstige Methode ist das Micro-Trenching. Dabei wird eine nur cirka 30 cm tiefe Nut in den Gehweg gefräst, in die die Rohre mit den entsprechenden Glasfaserkabeln verlegt werden. Das Land fördert solche Maßnahmen bisher nur im Rahmen von einzelnen Modellprojekten. Der Landesvorstand des Gemeindetags fordert die Landesregierung nun auf, solche innovativen Modelle in der Breite zu fördern.
(Pressemitteilung des Gemeindetages Baden-Württemberg vom 15. September 2010)