In Deutschland ergänzt das Programm die von der Bundesregierung initiierte Qualifizierungsinitiative „Aufstieg durch Bildung“. Dabei handelt es sich insbesondere um infrastrukturorientierte Maßnahmen wie der Ausbau und die energetische Sanierung von Kindertagestätten, Schulen, Hochschulen sowie von Weiterbildungs-, und Forschungseinrichtungen. Die Verbesserung der Infrastruktur wird von der Bundesregierung dabei nicht nur als Grundvoraussetzung für gute Bildung angesehen, sondern festigt darüber hinaus das Gerüst für die von Bundeskanzlerin Angela Merkel postulierte Bildungsrepublik.
In den USA stehen nicht die infrastrukturellen Maßnahmen im Fokus der Bildungspolitik, sondern der individuelle Lernprozess bzw. Lernprogress des Einzelnen. Ganz in der Tradition des „American Dream“ rückt Präsident Barack Obama bei der Ausgestaltung des American Recovery Act den Einzelnen in seinem Streben nach Glück in den Mittelpunkt. Anders als beim deutschen Konjunkturpaket liegt daher der Investitionsschwerpunkt auf der sozialen Komponente. Diese impliziert insbesondere die Förderung der Chancengleichheit und den Abbau der Bildungsbenachteiligung, der durch die Mobilisierung von Mitteln für Lernangebote für unterprivilegierte Schichten begegnet werden soll. Dabei verfolgt die US-Regierung die Umsetzung konkreter Maßnahmen nach dem Anreiz, - und Leistungsprinzip für die „Generation Obama“. So sieht sie u.a. die Gewährleistung von Darlehen vor, um breiteren Schichten den Zugang zum College zu ermöglichen, sie fördert die Weiterentwicklung von Lerntechnologien, unterstützt die Reformwilligkeit von Bundesstaaten im Bildungssektor mit Steuergeldern und investiert in qualifizierte und leistungsorientierte Lehrkräfte.
Eines haben jedoch die Investitionsprogramme trotz ihrer verschiedenen Schwerpunkte und Hintergründe gemeinsam: sowohl in den USA als auch in Deutschland erwecken sie die Hoffnung auf Aufstieg durch Bildung einerseits und auf ein gestärktes Hervorgehen aus der Krise andererseits.