Bürgermeister berichtet über BildungsCampus Osterholz-Scharmbeck

In einem rund 30-minütigen Vortrag beschrieb der Bürgermeister der Stadt Osterholz-Scharmbeck, Martin Wagener, mit Hilfe einer über das Internet für alle zugeschalteten sichtbaren Powerpoint-Präsentation die geplante Umsetzung und die damit verbundenen Vorstellungen und Ideen des zukunftsweisenden Projektes des „BildungsCampus“. Durchgeführt wurde die kostenlose Konferenz mit Hilfe des Kommunikationstools WebEx©. Über einen den registrierten Teilnehmern vorab zugesandten Internetlink gelangten sie automatisch auf die Startseite der Konferenz. Nach dem Einloggen mittels Passwort bekamen alle Beteiligten zunächst die Möglichkeit, sich mittels Rückrufoption bei der in WebEX implementierten und kostenfreien Telefonkonferenz einzuklinken. Den Zuhörern war es somit auf einfache Art und Weise möglich, sich in ihrer gewohnten Büroumgebung in Ruhe auf die Präsentation zu konzentrieren, die sie auf ihrem Bildschirm unmittelbar mitverfolgen konnten.

Neuer Ansatz in der Bildung

Bürgermeister Wagener stellte zunächst fest, dass die Einrichtung des Bildungscampus in der Stadt Osterholz-Scharmbeck mit ihren etwa 31 000 Einwohnern als vollständig neuer Ansatz zum Thema Schule und Bildung zu sehen sei. Auf dem Campus sollen demnach nicht nur die primären Bildungsinstitutionen Schule, Mensa und Bibliothek auf einem Raum zusammengeführt werden. Um ein möglichst umfassendes Konzept bieten zu können, werden zusätzlich auch externe Anbieter mit einbezogen. Geplant seien Kooperationen mit der örtlichen Volkshochschule, der Musikschule und diversen Sportstätten, erläuterte Wagener. Hinzukommen sollen auch integrale Einrichtungen wie Mehrgenerationenhäuser, soziale Beratungsstellen und Unternehmen. Durch die vollständige Neustrukturierung des Schulareals werde das neue Konzept räumlich gesehen erst machbar, so Wagener. Mittelpunkt des Bildungscampus Osterholz- Scharmbeck wird ein Kommunikationszentrum bestehend aus Mensa und Medienzentrum sein. Zudem ist geplant, dass jeder Jahrgang sein eigenes Lernhaus mit Schulzimmer und Sanitäreinrichtungen erhält.

Lern- und Lebensort für Alle

Für die Stadt Osterholz-Scharmbeck und ihr Umland werde auf diese Weise eine Bildungslandschaft als Lern- und Lebensort für Alle geschaffen, erklärte Wagener zu den Zielen des innovativen Projektes. Durch Angebotsbündelung wolle die Stadt von den positiven Synergieeffekten der verschiedenen Bildungsnetzwerke profitieren und sich so fit für die Zukunft machen. Der Bildungscampus sei dabei nicht nur als Ort der Bildung sondern auch als Ort der Begegnung zu verstehen. Damit soll zudem gezielt den Auswirkungen des demografischen Wandels begegnet werden. Darüber hinaus schafften die Angebote des Campus Perspektiven und Chancen für die berufliche und persönliche Entwicklung aller Bürgerinnen und Bürger im Heimatort, sagte Wagener. An den Planungen zum Umbau zum Bildungscampus beteiligten sich unter anderem auch Schüler und Lehrer aus der niedersächsischen Kreisstadt, die auf diese Weise ihre eigenen Vorstellungen von Bildung mit einbringen konnten. Schwierigkeiten lägen jedoch wie so häufig noch bei der Finanzierung und dem Betrieb des Großprojekts, räumte Wagener ein. Als praktikabel seien diesbezüglich vor allem drei Finanzierungsmodelle zu bezeichnen: Aus dem städtischen Haushalt, als Public Private Partnership- Modell oder über eine von der Stadt initiierten Eigengesellschaft, zum Beispiel in Form einer Genossenschaft. Zwar sei noch keine abschließende Entscheidung getroffen, er persönlich präferiere jedoch letzteres Modell, so Wagener. Es sei zwar im Hinblick auf die städtischen Gesamtfinanzen wenig transparent, vereine aber die positiven Aspekte von Haushalts- und PPP-Modell wie etwa günstige Kreditkonditionen, geringes Risiko und einen großen Einfluss auf die Projektplanung.

Ambitionierter Zeitplan

Im Anschluss an den Vortrag bekamen alle Teilnehmer die Möglichkeit, direkt innerhalb der Telefonkonferenz oder per Chat, Rückfragen an den Bürgermeister zu stellen. Diese Option wurde rege genutzt, so dass in der Fragerunde weitere Details zum Bildungscampus vertieft werden konnten. Auf die Nachfrage, wie sich der weitere Zeitplan des Projektes gestalte, erklärte Bürgermeister Wagener, dass die Bauphase für Mensa und Medienzentrum Anfang des kommenden Jahres beginnen wird. Im Spätsommer 2010 werde dann der Bau am Schulhauptgebäude beginnen, der auf zwei Jahre ausgelegt sei. Die bereits vorhandenen Schulgebäude würden dann bis zur Fertigstellung des Hauptgebäudes weitergenutzt. Gefragt wurde daneben wie die Resonanz der Bevölkerung auf die Bildungsinitiative der Stadt sei. Diesbezüglich berichtete Wagener von einem großen Maß an Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger und die Ermutigung, Bildung grundsätzlich anders zu gestalten. Dies schreibe er nicht zuletzt der Teilnahme der Stadt am T-City- Wettbewerb zu, bei der auch die Bürger bei der Entwicklung von diversen Projekten großen Anteil hatten. Wie die Rolle der privaten Partner im Einzelnen gestaltet werde, sei derzeit noch nicht abschließend geklärt, antwortete Wagener auf eine Frage nach möglichen PPPModellen. Es gäbe zwar einige Gespräche, vertragliche Vereinbarungen seien aber noch nicht zustande gekommen. Im Hinblick auf deren möglichen Einfluss auf den Schulbetrieb und die möglichen Vorbehalte im Lehrerkollegium hielt der Bürgermeister allerdings fest: „Eine öffentliche Schule ist eine öffentliche Schule. Natürlich gilt das niedersächsische Schulgesetz!“. Zum Anspruch der Initiative eines lebenslangen Lernens sagte Wagener, dass durch die Schaffung einer gänzlich neuen Angebotsstruktur versucht werde, diesem gerecht werden. Die permanente Kooperation mit externen Anbietern wie etwa der Volkshochschule Osterholz-Scharmbeck verknüpfe die verschiedenen Curricula und bringe nicht zuletzt auf diesem Wege verschiedene Generationen zusammen. Die dann anstehende Neuordnung der Schullandschaft werde wohl auch vor den insgesamt zehn Grundschulen im Einzugsgebiet Osterholz-Scharmbecks nicht halt machen. Im innerstädtischen Bereich werde voraussichtlich eine der fünf Schulen im kommenden Jahr geschlossen, auch im Umland müsse auf den Grundsatz geachtet werden, dass eine Grundschule nicht so klein werde, dass ihre Fachlichkeit bedroht sei, bekannte Wagener.

Erfolgreiche Online-Konferenz

Im Anschluss an Vortrag und Fragerunde zeigten sich alle Beteiligten äußerst zufrieden mit den Ergebnissen der Online-Konferenz. Der automatische Ablauf der Anmeldung ermögliche eine schnelle und problemlose Beteiligung. „Herzlichen Dank für diese neue Möglichkeit der Kommunikation. Das ist ein Format, mit dem man wirklich etwas anfangen kann“, bedankte sich Dr. Angelika Kordfelder, Bürgermeisterin der Stadt Rheine, am Ende der Konferenz. Die nächste Online-Konferenz findet am 5. Oktober 2009 zum Thema „Digitales Stadtgedächtnis Coburg“ statt. Vom 4. bis 6. November 2009 treffen sich die Mitglieder des Netzwerks Zukunftsstädte zur nächsten Präsenzveranstaltung in der Deutschen Welle in Bonn, unter anderem zu den Themen Stadtentwicklung, E-Government und Energieeffizienz. Die Veranstaltung wird in Kooperation mit dem Geografischen Institut der Universität Bonn durchgeführt, die derzeit in Friedrichshafen die T-City Begleitforschung betreibt. Weitere Informationen zu den Veranstaltungen und zum Netzwerk finden sich unter www.netzwerk-zukunftsstaedte.de

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