Soziales Pflichtjahr schwer umsetzbar
Die Stimmen in der Politik für ein Pflichtjahr werden zahlreicher. Ein sozialer Pflichtdienst für alle jungen Bürgerinnen und Bürger könnte einen wichtigen Beitrag leisten, um den Zusammenhalt in der Gesellschaft zu fördern. Wenn jeder einzelne sich für einen beschränkten Zeitraum in den verschiedenen Institutionen des Staates oder der sozialen Infrastruktur – von der Pflegeeinrichtung über die Hilfsorganisationen wie Technisches Hilfswerk oder Rotes Kreuz bin hin zur Bundeswehr – engagieren muss, wird so eine andere Einstellung zum Staat entstehen. Das hätte einen großen Vorteil, denn die Fliehkräfte in unserer Gesellschaft, auch vor dem Hintergrund von Epidemie, Krieg in der Ukraine, Inflation, allgemeine Unruhe, sind groß. Mehr Gemeinschaftssinn, verbindliche Werte, die uns als Gesellschaft wichtig sind, haben einen hohen Stellenwert.
Für die Etablierung einer solchen Struktur ist allerdings eine erhebliche Zeitspanne erforderlich, um die organisatorischen, finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen. Zusätzlich wäre eine Verankerung im Grundgesetz erforderlich. Die dafür erforderlichen Mehrheiten sind zurzeit nicht erkennbar.
Freiwilligenstrukturen stärken
Es wäre wichtig, die vorhandenen Strukturen – etwa beim Bundesfreiwilligendienst, dem Sozialen Jahr, dem ehrenamtlichen Engagement bei der Feuerwehr, beim THW, beim Roten Kreuz oder bei der Bundeswehr – viel deutlicher zu stärken. In vielen Bereichen ist die Nachfrage größer als das Angebot. Notwendig ist eine Betrachtung des Gesamtsystems, wo welche Strukturen ausgebaut und natürlich auch nachhaltig finanziert werden. Die Angebote sollten generell nicht nur für junge Leute verbessert werden, sondern sollten jeder Bürgerin und jedem Bürger offenstehen.
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