Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima waren sich alle einig, dass nur der endgültige Ausstieg aus der Kernenergie und die Hinwendung zu Erneuerbaren Energien unsere Energieversorgung dauerhaft und umweltverträglich sichern können. Aktuell rücken jedoch besonders die finanziellen Belastungen der Energiewende für Bürger und Unternehmen in den Fokus der politischen und medialen Aufmerksamkeit.
Dabei war klar: Wenn man die Energiewende konsequent umsetzt, bedeutet dies eine Runderneuerung unseres zentralisierten Energieversorgungssystems. Das ist nicht zum Nulltarif zu haben. Doch wer soll die Hauptlast für diesen Übergang in ein neues Energiezeitalter tragen? Wie werden die entstehenden Kosten aufgeteilt?
Der vorliegende Handlungsleitfaden dreht die Perspektive jedoch bewusst um: Für Städte und Gemeinden stellt sich vielmehr die Frage, wie sie von einer dezentralen Energieerzeugung und -bereitstellung bereits heute und in Zukunft profitieren können.
In welcher Form können sich Kommunen engagieren, damit die Erneuerbaren Energien einen sichtbaren Beitrag zur Kommunalentwicklung leisten? Wie profitieren Bürger, lokale Unternehmen aber auch die Kommune selbst vom Ausbau der Erneuerbaren Energien?
Mit diesen Fragen haben sich die Deutsche Umwelthilfe und das Institut für angewandtes Stoffstrommanagement im Rahmen eines Forschungsvorhabens beschäftigt. In der jetzt durch den Deutschen Städte- und Gemeindebund mit herausgegebenen Publikation werden die Ergebnisse der Untersuchung in praxisnahe Handlungsempfehlungen für Städte und Gemeinden übertragen.
Der Handlungsleitfaden liefert wertvolle Hinweise, durch welche spezifischen Maßnahmen es Kommunen gelingen kann, die Wertschöpfung, die sich aus dem Ausbau der Erneuerbaren Energien lokal generieren lässt, zu optimieren und vor allem auch vor Ort zu binden.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in den Regionen und Kommunen im Rahmen der Energiewende ist sicher kein Patentrezept, mit dem sich alle Probleme der Finanzierung kommunaler Aufgaben einfach und dauerhaft lösen lassen.
Wenn aber Kommunen Fragen der Energieversorgung wieder stärker in die eigene Hand nehmen und dabei auf die regenerativen Energieträger setzen, ergeben sich neue Perspektiven. Nicht nur in finanzieller, sondern auch in sozialer und ökologischer Hinsicht.
Die Veröffentlichung arbeitet die Möglichkeiten der Kommunen heraus, sich für den lokalen Ausbau Erneuerbarer Energien zu engagieren und selbst in regenerative Energietechniken zu investieren. Dabei unterstreicht sie die sich ergebenden Chancen.
Die Beispiele aus der Studie machen Kommunen Mut, die sich ihnen im Rahmen der Energiewende bietenden Möglichkeiten noch stärker zu nutzen und ihre Rolle in diesem Umgestaltungsprozess zu finden.