Korruptionsprävention bei der öffentlichen Auftragsvergabe
Das Thema Korruption ist aktuell wie nie: Die Zahl der Korruptionsskandale, über die in den letzten Jahren in den Medien berichtet wurde, hat stark zugenommen. Im Korruptionswahrnehmungsindex 2002 von Transparency International belegt Deutschland nur noch den 18. Platz. Innerhalb der öffentlichen Verwaltung hat sich die Vergabe öffentlicher Aufträge, insbesondere die Bauvergabe, als besonders korruptionsgefährdet herausgestellt. So werden allein die bundesweiten Schäden durch Preisabsprachen bei öffentlichen Baumaßnahmen auf jährlich 5 Milliarden Euro geschätzt. Die Ursachen dafür liegen einerseits in den hohen Auftragssummen, andererseits bieten sich aber aufgrund der Komplexität des Vergabeverfahrens auch vielfältige Manipulationsmöglichkeiten. Auch wenn der absolut überwiegende Teil der Mitarbeiter in öffentlichen Verwaltungen recht- und ordnungsgemäß arbeitet, kann nur durch eine genaue Kenntnis möglicher Schwachstellen manipulativem und korruptem Verhalten effektiv vorgebeugt werden. Der Deutsche Städte- und Gemeindebund greift mit seiner Dokumentation „Korruptionsprävention bei der öffentlichen Auftragsvergabe“ den Problembereich offensiv auf, stellt mögliche Manipulationsansätze während der einzelnen Phasen eines Vergabeverfahrens dar und zeigt insbesondere in Frage kommende Präventivmaßnahmen auf. Dabei kann es sich aufgrund der Erscheinungsvielfalt der Korruption nicht um eine abschließende Erfassung handeln, wohl aber soll die Dokumentation als Grundlage für die Entwicklung einer eigenen Anti-Korruptions-Strategie in den Städten und Gemeinden dienen.