Nr. 10 - "Jahrtausend-Allen" für Bürger und Umwelt - Pflanzaktion der Städte und Gemeinden zur Jahrtausendwende

"Jahrtausend-Allen" für Bürger und Umwelt - Pflanzaktion der Städte und Gemeinden zur Jahrtausendwende

Gerne habe ich im Rahmen der Aktion „Jahrtausend-Alleen“ für Bürger und Umwelt die Schirmherrschaft übernommen, um dem Projekt eine breite Anstoßwirkung verleihen zu können. Ich begrüße die Initiative des Deutschen Städte- und Gemeindebundes und des Bundesverbandes deutscher Baumschulen, die Jahrtausendwende und das Jahr 2000 zum Anlass zu nehmen, bei den Bürgerinnen und Bürgern die historische und symbolische Bedeutung von Alleen zur Verbesserung der Umwelt wieder in Erinnerung zu rufen. Bereits im vergangenen Jahrhundert wurden die Straßenränder zum Gegenstand einer aktiven Landschaftsgestaltung. Durch die Bepflanzung der Straßen mit beidseitigen Baumreihen entstand ein Netz von Alleen, das viele tausend Kilometer umfasste. Überwiegend in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts angelegt, zeigen viele Alleen heute ein stattliches Erscheinungsbild und sind in ihrer prägnanten Darstellung eine deutliche Gliederung in der häufig ausgeräumten Landschaft. Die Bepflanzung der Straßen und Alleen ist die visuell am besten wahrnehmbare Form landwirtschaftlicher Gestaltung in historischer Zeit. Dies gilt für viele Länder Europas. Berühmt sind die Ulmenalleen in den Niederlanden und die Platanenalleen in Frankreich. In Deutschland sind die Alleen vor allem in den östlichen Ländern, insbesondere in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, noch weitgehend erhalten. Dass hier noch so viele schöne Alleen vorhanden sind, ist sehr oft auf den Einsatz von Bürgergruppen zurückzuführen. Leider fielen die Alleen im Laufe der Zeit mehr und mehr dem ansteigenden Straßenverkehr und dem damit verbundenen Ausbau der Straßen zum Opfer. Seit den 60er Jahren müssen Alleen der Straßenverbreiterung oder aus Gründen der Verkehrssicherheit weichen. Der Schutz und die Pflege des Kulturgutes Alleen ist dringlicher denn je. Dabei scheint ihr Wert für touristische Zwecke, etwa für Formen des sanften Reisens, noch gar nicht richtig erkannt worden zu sein. Es ist zu wünschen, dass die Gemeinden und ihre Bewohner Natur- und Umweltschutz noch mehr als bisher als ihre ureigenste Aufgabe ansehen. Die Pflanzaktion der Städte und Gemeinden zur Jahrtausendwende wird sicherlich zu einem grüneren Deutschland beitragen und das Interesse der Öffentlichkeit für die Einbindung von Siedlungen in die Kulturlandschaft wecken. In diesem Sinne wünsche ich der Aktion viel Erfolg.

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