Vom 6. bis 18. November 2022 findet der 27. Klima-Gipfel der Vereinten Nationen in Ägypten statt. In den folgenden Tagen werden Vertreterinnen und Vertreter aus mehr als 190 Ländern über die konkrete Umsetzung der bereits 2015 im Pariser Klimaschutzabkommen beschlossenen Ziele diskutieren. Im Zentrum des Dialogs sollen die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius und die Frage der Finanzierung dieses Ziels stehen. Die Ziel-Erreichung sehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler deutlich in Gefahr. Der Bericht des Weltklimarats zeigt, dass die Menschheit nach aktuellem Stand bis zum Jahr 2100 vielmehr auf eine Erhitzung von 3,2 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit zusteuert.
Sowohl der Bericht des Weltklimarates als der unlängst veröffentlichte Bericht des Weltwetterrats verdeutlichen den immensen Handlungsdruck, unter den der Klimawandel die Weltgemeinschaft und ihre Bürgerinnen und Bürger setzt. Die Gefährdungslage für Menschen und Umwelt ist weltweit sehr hoch und verursachten Milliarden-Schäden. Allein in Deutschland sind seit 2000 in Deutschland jährlich ca. 6,6 Milliarden Euro an Klimafolge-Schäden entstanden. Die heißen und trockenen Sommer 2018 und 2019 sowie die verheerenden Sturzfluten und Überschwemmungen im Juli 2021 stechen mit Schäden in Höhe von 80,5 Milliarden deutlich heraus.
Die Folgen dieser Entwicklungen zeigen sich insbesondere in unseren Städten und Gemeinden und betreffen viele Bereiche der Daseinsvorsorge. Kommunen sind Schlüsselakteure des Klimaschutzes. Besondere Herausforderungen bestehen zukünftig beim Ausbau der erneuerbaren Energien, im Bereich der Verkehrswende und im Kontext der Energieeinsparungen. Insbesondere die Sanierung kommunaler Liegenschaften ist hierbei ein wichtiger Baustein. Die rund 180.000 Gebäuden (Rathäuser, Schulen, Kindergärten, Sporthallen etc.) sowie über 2 Millionen kommunale Wohnungen bergen große Einsparpotentiale. Diese gesamtgesellschaftlichen Aufgaben gilt es auf nationaler Ebene durch verstärkte Anstrengungen für mehr Klimaschutz mit Bund und Ländern voranzutreiben.
Doch ohne ein geschlossenes internationales Handeln werden die deutschlandweiten Bemühungen nicht genügen. Gerade in diesem Jahr findet die Konferenz unter herausfordernden geopolitischen Vorzeichen statt. Die Vielzahl der Krisen macht es umso wichtiger, dass sich die Staatengemeinschaft diesen Herausforderungen solidarisch und mit verstärkter internationaler Zusammenarbeit stellt. Damit werden wichtige Weichenstellungen für klimagerechtes Handeln vor Ort gesetzt.