E-Payment

E-Payment in den meisten Kommunen etabliert, kommunales Finanzmanagement bleibt Herausforderung

Beim E-Payment große Unterschiede zwischen den Kommunen

Mittlerweile bieten zwar 81 Prozent der Städte und Gemeinden E-Payment für mindestens einen Bürgerdienst an, die Mehrzahl der Kommunen stellt E-Payment jedoch nur für einen kleinen Teil der Bürgerdienste zur Verfügung. Haupteinsatzgebiet für E-Payment in Kommunen sind unter anderem die Beantragung von Eheschließung, Bußgelder und Gewerbeanmeldungen. Insgesamt schätzen die meisten Kommunen das Potenzial von E-Payment aber als deutlich höher ein. Auch die Höhe der über E-Payment abgewickelten Gebühren ist insgesamt noch deutlich ausbaufähig.

Als Gründe für die in Teilen verhaltene Nutzung nennen Kommunen unter anderem die fehlende, interne Akzeptanz oder zu langsame Prozesse in kommunalen Rechenzentren. Gleichzeitig nehmen einzelne Kommunen bereits Gebühren in siebenstelliger Höhe via E-Payment ein. Auffällig ist, dass die Höhe der digitalen Transaktion nicht mit der Größe der jeweiligen Kommune korreliert. Zudem steigen die Personalkosten für das Management von Bargeld und Überweisungen in größeren Kommunen überproportional an.

Meistgenutzte Bezahlverfahren: giropay/paydirekt

Kreditkarten wie Visa oder Mastercard sind zur Onlinebezahlung von Gebühren in mehr als der Hälfte der befragten Kommunen bereits eingebunden. Auch greifen immer mehr Kommunen auf den US-amerikanischen Bezahldienst PayPal (42 %) zurück. Das mit Abstand meistgenutzte Bezahlverfahren bleibt aber giropay/paydirekt (65%). Letzteres unter anderem aufgrund der gegebenen Zahlungseingangsgarantie, die für 89 Prozent ein essenzielles Kriterium ist.

Herausfordernd: Unterhalt der bestehenden Infrastruktur und Sozialausgaben

Fast zwei Drittel der Städte und Gemeinden erreichen 2022 einen Haushaltsausgleich gemäß der haushaltsrechtlichen Landesvorgaben. Dennoch zeigen sich weiterhin Herausforderungen. Zwar bewerteten mehr als die Hälfte der befragten Kommunen das aktuelle Zinsumfeld, trotz der Zinswende, derzeit noch positiv. Allerdings sind Kommunen mit einer bereits bestehenden hohen Pro-Kopf-Verschuldung stärkeren Herausforderungen am Finanzmarkt ausgesetzt. So stehen 71 Prozent der kommunalen Haushalte vor allem durch den Unterhalt der bestehenden Infrastruktur unter Druck. Auch die Sozialausgaben sind für rund ein Drittel der Städte und Gemeinden ein erschwerender Aspekt im kommunalen Finanzmanagement – auch wenn der Druck hier geringer ausfällt als in den letzten Jahren. In einer Vorgängerstudie von 2020 gaben noch 52 Prozent der Kommunen Sozialabgaben als elementare Herausforderung an.

Bankdarlehen und Kommunalkredite dominieren die Finanzierung

Um den Unterhalt der bestehenden Infrastruktur und die Sozialabgaben mit aufzufangen, nutzen Kommunen – unabhängig von der Gesamtverschuldung – überwiegend Einzelkredite zur Finanzierung. Nur 57 Prozent der befragten Kommunen setzen hierbei auf ein aktives Portfoliomanagement. Auffällig ist, dass besonders hoch verschuldete Kommunen (83 %) ein aktives Zins- und Schuldenmanagement betreiben.

„Unsere Studie zeigt, wie wichtig E-Payment für ein nachhaltiges und digitalisiertes Finanzmanagement in den Kommunen ist. Gerade in den Bereichen, in denen Gebühren häufiger anfallen, sind die Potenziale zur Kostenreduktion am höchsten. So sieht es eine überwältigende Mehrheit der Kommunen, auch vor dem Hintergrund der bereits vollzogenen Zinswende“, kommentiert Ralf Linden, Geschäftsführer von S-Public Services, die Ergebnisse.

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