"In Sachsen und Thüringen gibt es Kreise mit über 500 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche. Über 100 der 412 Gesundheitsämter melden Inzidenzwerte von über 200. Wir sind also Lichtjahre von dem Ziel entfernt, dass es nicht mehr als höchstens 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche geben darf. Ohne die wichtige Hilfe der Bundeswehr mit über 7400 Soldatinnen und Soldaten wäre die Lage deutlich dramatischer.
Die jetzt bekannten Zahlen sind nur beschränkt aussagefähig. Wegen der Feiertage, aber auch wegen der Rückstände in den Laboren werden wir erst etwa am 19. Januar ganz zuverlässige Zahlen haben können.
Die Gesundheitsämter werden zunehmend die Arbeit optimieren, wenn ihnen Systeme wie etwa Sormas zur Verfügung stehen. Sormas wurde im Zuge der westafrikanischen Ebola-Epidemie entwickelt. Es ermöglicht die digitale Fallerfassung und Kontaktnachverfolgung. Auch der digitale Austausch zwischen den Gesundheitsämtern soll damit verbessert werden und so helfen, Infektionsketten zu durchbrechen. Über 90 Gesundheitsämter haben das System bereits in Betrieb.
Parallel dazu sollte endlich die Coronawarn-App optimiert werden. Es sollte die Möglichkeit bestehen, dass der Nutzer sich anzeigen lässt, wann und wo er einen Risikokontakt hatte. Nach einer Umfrage des DStGB mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa befürworten das über 74 Prozent der Nutzer. Hier sollte die Politik endlich handeln. Es wäre ein wichtiger Beitrag zur Eindämmung der Pandemie."
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