Einen maßgeblichen Beitrag zum Klimaschutz leistet die Förderung nachhaltiger Verkehrsmittel wie Bahn, Bus und Fahrrad. Hinzu kommt der Umstieg auf alternative Antriebe samt notwendiger Infrastruktur wie Lademöglichkeiten. Die Kommunen haben die Mobilitätswende eingeleitet. Der Umbau der Verkehrssysteme ist jedoch nicht von heute auf morgen möglich und für zusätzliche Bahnangebote, die Beschaffung emissionsfreier Busse oder den Bau neuer Radinfrastruktur bedarf es letztlich der langfristigen Finanzierung und Förderung von Bund und Ländern.
Gerade für den Klimaschutz im Verkehr gilt aber auch, dass wir ihn nicht gegen, sondern nur mit den Menschen erfolgreich gestalten werden. Die Umverteilung von Verkehrsraum zulasten des Autos und zugunsten von ÖPNV, Rad- und Fußverkehr läuft vor Ort nicht konfliktfrei und in ländlichen Räumen, in denen die Menschen auf das Auto angewiesen sind, muss sie anders geführt werden als in Städten mit einem gut ausgebauten Umweltverbund. Wir brauchen deshalb einen Abwägungsprozess vor Ort unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, in dem zur Sprache kommt, was uns der Klimaschutz im Verkehr wert ist und wie Alternativen gestaltet werden können. Dann kann die Mobilitätswende gelingen.
Eine besondere Herausforderung stellt auch die Anpassung an die Folgen des Klimawandels dar. Hitze und Dürre, aber auch Starkregenereignisse sorgen nicht nur für große Schäden, sondern erfordern neue Konzepte und intelligente Lösungen. Lebenswerte Städte und Gemeinden zeichnen sich u.a. durch die Schaffung von Frei- und Grünflächen, den Erhalt von Frischluftschneisen, die Neuanlage „blauer“ Infrastrukturen sowie durch ein naturnahes Wassermanagement aus. Auch der Wald hat eine wichtige Funktion. „Grüne Lungen“ innerhalb und außerhalb der Städte und Gemeinden sind wichtige Eckpfeiler der Klimaregulierung und der Anpassung an den Klimawandel.
So können Kommunen Öffentlichkeit, Anerkennungskultur und Motivation für den Klimaschutz schaffen. Daher ist es wichtig, dass Bund und Länder die Kommunen weiter unterstützen. Mit der Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS) hat der Bund den richtigen Weg eingeschlagen. Letztlich kommt es aber auf konkrete Projekte „vor Ort“ an. Daher muss die Kommunalförderung im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative, die sich in den vergangenen Jahren als echtes Erfolgsmodell erwiesen hat, langfristig und auf einem hohen Niveau fortgeführt werden. Dies gilt auch für die Städtebauförderung des Bundes. Diese sollte von derzeit 790 Mio. Euro auf mindestens 1,5 Milliarden Euro jährlich angehoben und durch die Länder Co-finanziert werden.
Der aktuelle Bericht "Monitor nachhaltige Kommune", den das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung erstellt hat, kann unten als PDF-Dokument heruntergeladen werden. Die Kommunalbefragung des Difu zeigt: Die Kommunen sind ein entscheidender Hebel, um bei diesem für uns alle existenziellen Thema etwas zu bewirken.
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