Dies zeigen die rechtsextremistisch und antisemitistisch motivierten Anschläge in Halle, Hanau und der Mord an Walter Lübcke. Sie sind jedoch nur die Spitze des Eisbergs. Ausgrenzung, Hass und Hetze sowie eine Verfestigung von Einstellungen und eine zunehmende Enthemmung bei extremen Rechten nehmen in Zeiten sozialer Distanz und einer sich zunehmend spaltenden Gesellschaft unter den schwierigen Bedingungen der Corona Pandemie weiter zu. Sie werden fast schon alltäglich.
Dem muss ein deutliches Zeichen und ein klares „Nein“ gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit, Hass und Hetze und Demokratiefeindlichkeit entgegengesetzt werden. Hier sind ALLE gefragt, für eine offene und vielfältige Gesellschaft einzutreten, sich hinter die Betroffenen zu stellen und Verantwortung zu übernehmen: Ein starker und wehrhafter Staat, eine starke Zivilgesellschaft, die Politik sowie insbesondere Akteure der Wirtschaft, Kirchen, Religionsgemeinschaften und Migrantenselbstorganisationen.
Städte und Gemeinde positionieren sich deutlich und klar gegen jede Form von Rassismus. Ihr Engagement ist vielfältig. Setzen sich bereits seit langem für mehr Vielfalt, eine offene Gesellschaft und den Kampf gegen Rassismus, Antisemitismus, Diskriminierung und Gewalt ein. Und das nicht erst seit der 2004 von der UNESCO ins Leben gerufenen „Europäischen Koalition der Städte gegen Rassismus“ und der seit 2000 bestehenden „Europäischen Charta für den Schutz der Menschenrechte in der Stadt“.
Sie treten u.a. in Sportvereinen, Jugend- und Kultureinrichtungen, Schulen, Volkshochschulen, Betrieben, Verwaltungen, gemeinsam mit Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften, Bürgerinitiativen, Migrantenselbstorganisationen, für eine offene und vielfältige Gesellschaft ein, vermitteln, fördern und vor allem leben demokratische Werte, gesellschaftliche und politische Teilhabe und Engagements vor und machen sich für die Integration von Eingewanderten und Schutzsuchenden vor Ort stark.
Dabei werden gerade haupt- als auch ehrenamtliche Kommunalpolitiker*innen, kommunale Beschäftigte, aber auch Rettungs- und Feuerwehrkräfte, die sich offen gegen Hass und Hetze engagieren, selbst oft angefeindet und bedroht. Derartige Anfeindungen im realen Leben und vor allem im Netz haben ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht. Die Situation spitzt sich in der Corona-Pandemie weiter zu. Dem muss ein wehrhafter Staat, aber auch eine starke Zivilgesellschaft deutlicher entgegentreten, die Betroffenen besser schützen und ihnen den Rücken stärken!
Der DStGB unterstützt als Kooperationspartner der „Stiftung gegen Rassismus“ aktiv den Aufruf der Internationalen Wochen gegen Rassismus, welche helfen, die aktuell wachsende Polarisierung in der Bevölkerung abzubauen und zur Versachlichung beizutragen. Diese finden im Zeitraum 15.03.-28.03.2021 statt. In vielen Kommunen gibt es bereits Initiativen, Bündnisse, Aktionen und Veranstaltungen zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus.
Anlass für den UN-Gedenktag ist der von den Vereinten Nationen 1967 deklarierte "Internationale Tag zur Überwindung von Rassismus", mit dem die Staatengemeinschaft auf eine blutige Auseinandersetzung am 21. März 1960 in Südafrika während der Zeit der Apartheit reagierte.