Wir warnen allerdings die Politik davor, zu schnell zu große Erwartungen in der Bevölkerung zu fördern, so dass die Menschen glauben könnten, ab 01. März stünden überall für alle die Schnelltests in großer Zahl zur Verfügung. Aus dem Impfstart haben wir gelernt, dass Organisation und Beschaffung sowie Verteilung für viele Millionen Menschen gleichzeitig eine Mammutaufgabe darstellt.
Wir plädieren deshalb auch bei den Schnelltests für ein stufenweises Vorgehen. Wenn die Tests noch nicht in ausreichender Zahl vorhanden sind, ist es sinnvoll, sich zunächst auf Kitas und Schulen zu konzentrieren. Auch der Einsatz von mobilen Teams, die die Schnelltests in Schulen und Kitas kurzfristig umsetzen, kann ein richtiger Ansatz sein.
Wir hoffen sehr, dass auch die Schnelltests als Eigentest alsbald zugelassen werden. Das sollte bereits jetzt mit einer Öffentlichkeitskampagne verbunden werden, mit der erklärt wird, was ein Schnelltest ist, wie er funktioniert und wo die Menschen ihn erhalten oder durchführen lassen können. Zudem sollte klar kommuniziert werden, wie hoch die Sicherheit des Ergebnisses ist. Selbst wenn zum Beispiel bei den Eigentests die Fehlerquote etwas höher sein sollte, ist das immer noch besser als gar keinen Test vornehmen zu können. Insgesamt kann die Schnellteststrategie die notwendige Brücke schlagen bis zu dem Zeitpunkt schlagen, an dem große Teile der Bevölkerung eine Schutzimpfung erhalten haben.
Eine Auswahlmöglichkeit hinsichtlich des Impfstoffes kommt für die Bürgerinnen und Bürger erst dann in Betracht, wenn ausreichende Mengen von allen Herstellern verfügbar sind. Wann das sein wird, ist derzeit noch nicht absehbar.
(Statement von Dr. Gerd Landsberg, DStGB-Hauptgeschäftsführer)
Weitere Informationen:
Foto: © JLO_FOTO - stock.adobe.com