DStGB gratuliert

10 Jahre Bundesfreiwilligendienst: Erfolgsmodell weiter ausbauen

In den vergangenen zehn Jahren ist der Bundesfreiwilligendienst stetig gewachsen. Über 400.000 Menschen haben inzwischen die vielfältigen Angebote des BFD genutzt, davon über 60.000 in Einrichtungen öffentlich-rechtlicher Gebietskörperschaften. Die persönlichen Motive und Hintergründe der Freiwilligen sind dabei so vielfältig wie die Einsatzmöglichkeiten: Sie engagieren sich in Betreuung und Pflege, schützen die Umwelt und fördern die Kultur, sorgen dafür, dass der Ball rollt und die Integration funktioniert.

Der Bundesfreiwilligendienst kann unter anderem in Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe einschließlich der außerschulischen Bildungs- und Jugendarbeit, in Einrichtungen der Wohlfahrts-, Gesundheits- und Altenpflege, der Behindertenhilfe, des Sports und des Zivil- und Katastrophenschutzes abgeleistet werden. Durch die Ausweitung der Aufgabenfelder sind die Städte und Gemeinden mit ihren vielfältigen Angeboten für zivilgesellschaftliches Engagement die geborenen Einsatzstellen.

Der Deutsche Städte- und Gemeindebund hat die Einrichtung des Bundesfreiwilligendienstes, der nicht nur für Jugendliche, sondern auch für Senioren, die sich zum Beispiel nach dem Ausscheiden aus dem Arbeitsleben engagieren wollen, von Beginn an unterstützt. Ein Freiwilligendienst, der innerhalb kürzester Zeit auf eine derartig große Akzeptanz in der Bürgerschaft stoßt, muss weiter ausgebaut werden. Freiwilliges Engagement muss stärker belohnt werden und setzt immer auch ausreichende Finanzmittel voraus.


Stimmen aus der Praxis zur Bedeutung des Bundesfreiwilligendienstes

Für die Kommunen ist der Bundesfreiwilligendienst eine wertvolle Bereicherung, z.B. in der Kindertagesbetreuung oder bei der Schulsozialarbeit. Die jungen Budis ergänzen mit ihrer Begeisterung und mit frischen Ideen die Angebote der Profis. So finden sie rasch einen guten Zugang zu den Kindern. Häufig helfen ihnen die Erfahrungen ihrerseits bei der Berufswahl. Ein Erfolgsmodell für alle Beteiligten.“
Bürgermeister Frank Buß, Stadt Plochingen, Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Soziales und Gesundheit des DStGB
Ich leiste den Bundesfreiwilligendienst um mir das Ziel zu erfüllen, mehr Menschen kennenzulernen, mir mehr Arbeitserfahrungen anzueignen und weil ich gern Menschen helfe. Darüber hinaus bereitet mir jeder freiwillige Job Freude. Ich arbeite gern mit Kindern und finde es toll mit ihnen zusammen zu sein. Deshalb leiste ich meinen Bundesfreiwilligendienst in einem Kinderhaus.“
Mahmoud Al Tawil, Bundesfreiwilligendienstleistender im Kinderhaus Plochingen
Wir haben im Stadtgebiet Rees in verschiedenen Bereichen Einsatzstellen für den Bundesfreiwilligendienst. Ob an der Schule, im Sportverein, der Pflege oder in der Arbeit mit benachteiligten Menschen: Jugendliche leisten im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes wichtige Arbeiten für unsere Gesellschaft und lernen in kurzer Zeit eine Menge für ihr weiteres Leben. Auch zehn Jahre nach der Gründung ist der Bundesfreiwilligendienst ein echtes Erfolgsmodell.“
Christoph Gerwers, Bürgermeister der Stadt Rees, Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Sport und Kultur des DStGB
Durch den Bundesfreiwilligendienst konnte ich viele Erfahrungen in der Vereinsarbeit sammeln. Ich wurde in alle Bereiche des Vereins eingebunden. Besonders wichtig war es, dass ich mit verschiedenen Aktionen auch in der Corona-Zeit den Kontakt zu unseren Jugendlichen gehalten habe. Die gute Betreuung hat sich offensichtlich herumgesprochen. Beim Re-Start des Tischtennissports konnten wir etliche neue Kinder und Jugendliche in der Turnhalle begrüßen. Ich hatte aber auch noch einen privaten Erfolg. Während der Bufdi-Zeit habe ich mich erfolgreich bei der Polizei NRW beworben. Am 1. September startet jetzt meine Ausbildung an der Polizeihochschule.“
Delil Tolun, 20 Jahre, Bundesfreiwilligendienstleistender , Einsatzstelle beim Tischtennisverein Rees-Groin 1949 e.V.
Die Stadt Paderborn hat seit vielen Jahren Einsatzstellen für Bundesfreiwilligendienstleistende eingerichtet. Gerade in der Flüchtlingshilfe sind diese bis heute eine tragende Säule, so bei der Unterstützung im Freizeit- und Sportangebot für geflüchtete Kinder und Jugendliche. Dabei stellen sich gerade junge, aber auch ältere Menschen für dieses gesellschaftlich politisch wertvolle Engagement zur Verfügung.“
Beigeordneter Wolfgang Walter, Stadt Paderborn
Seit Herbst 2015 engagierte ich mich ehrenamtlich bei der Flüchtlingshilfe der Stadt Paderborn. Verrentet und mit viel Zeit gab es 2016 die Möglichkeit, ein freiwilliges soziales Jahr im Rahmen des BFD für ältere Menschen zu absolvieren. Aufgrund meines großen Interesses sowie einer langjährigen Erfahrung im Beruf und dort im Umgang mit Menschen konnte ich ein BFD-Jahr absolvieren. Meine Erfahrungen als BFD-Leistender möchte ich nicht missen. Die gute kooperative Zusammenarbeit in der sozialen Arbeit mit den Mitarbeiter*innen der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn und mit jungen BFD-Leistenden einerseits und andererseits meine Hilfe in Beratung und Unterstützung zur Bewältigung aller Alltagsaufgaben in Deutschland für Zugewanderte brachten mir in dem BFD-Jahr jeden Tag ein zufriedenstellendes Gefühl, durch meine Leistung für andere etwas positives geleistet zu haben.“
Josef Ernstberger, Bundesfreiwilligendienstleistender in der Flüchtlingshilfe, Stadt Paderborn
Ich habe im Zeitraum 2016/2017 meinen Bundesfreiwilligendienst im Bereich Integration durch Sport bei der Stadt Paderborn in Kooperation mit dem KreisSportBund Paderborn absolviert. Dabei durfte ich die Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten der Stadt Paderborn unterstützen und die Integration der Zugewanderten mittels sportlicher Aktivitäten wie Fußballprogramme oder Eltern-Kind-Turnen fördern. Die Tätigkeit hat sehr viel Spaß gemacht und bietet die Möglichkeit, sich persönlich weiterzuentwickeln, weshalb ich jedem einen einjährigen Bundesfreiwilligendienst empfehlen kann.“
Dominik Kürpick, Bundesfreiwilligendienstleistender bei der Koordinierungsstelle für Flüchtlingsangelegenheiten, Stadt Paderborn
Seit mehreren Jahren bieten wir den Bundesfreiwilligendienst bei der Stadt Idar-Oberstein in den Bereichen des Jugendamtes sowie des Kulturamtes an.
Mit diesem Angebot wollen wir jungen Menschen die Möglichkeit geben, erste Erfahrungen nach dem Schulabschluss für den späteren Berufseinstieg zu sammeln.
Hierbei gab es überwiegend positive Erfahrungen, was sich unter anderem dadurch zeigt, dass im Anschluss an den Bundesfreiwilligendienst auch Ausbildungs- und Beschäftigungsverhältnisse entstanden sind.“
Oberbürgermeister Frank Frühauf, Stadt Idar-Oberstein
Ich habe mich für einen Bundesfreiwilligendienst in einer Kita entschieden, um herauszufinden, ob mir die Arbeit mit Kindern liegen würde. In der Spiel- und Lernstube helfe ich den Kindern bei den Hausaufgaben und erledige nebenbei hauswirtschaftliche Tätigkeiten. Des Weiteren stehe ich den Kindern als Spielpartnerin in der Einrichtung und auch auf dem Außengelände zur Seite. Ich begleite die Ferienprogramme der Einrichtung und habe die Möglichkeit eigene Ideen zu verwirklichen. Nach meinem Bundesfreiwilligendienst habe ich die Absicht, mich im nächsten Jahr für eine Ausbildung zur Erzieherin zu bewerben.“
Marina Moor, Bundesfreiwilligendienstleistende in der Spiel- und Lernstube Idar-Oberstein
Ja, wir hatten schon Bundesfreiwillige. Sie sind eine gute Ergänzung und Hilfe bei der Bewältigung unserer vielschichten Aufgaben in der Kommune. Es ist deutlich erkennbar, dass gerade in der offenen Zeit zwischen Schule und Studium die jungen Bundesfreiwillendienstleistenden bzw.-dienstleistende sich persönlich sehr gut entwickeln und Einiges für ihre zukünftigen beruflichen Werdegänge lernen können. Daher würden wir uns freuen, wenn wir zukünftig dieses Angebot unterstützen könnten.“
Thomas Kunzmann, Bürgermeister der Stadt Lauter-Bernsbach
Nach meinem Abitur im Sommer 2020, wusste ich noch nicht genau, was ich beruflich machen will. Was jedoch klar für mich war, dass es ein Studium oder eine Ausbildung im sozialen Bereich werden sollte. Damit ich mir über meine Ziele klar werde, bin ich auf die Idee gekommen einen Bundesfreiwilligendienst zu machen. Somit entschied ich mich einen Bufdi im Kindergarten zu machen, da mir die Arbeit mit Kindern sehr viel Spaß macht und mich der erzieherische Bereich interessiert. Zu den Kindern konnte ich schnell Vertrauen aufbauen und die Verbindung zwischen den Kindern und mir wurde von Tag zu Tag stärker. Immer häufiger haben sie bei mir Trost und Geborgenheit gesucht oder ihre Wünsche und Sorgen geäußert. Ich fühle mich als Ansprechpartner, Freund, Helfer und damit als ein Teil der ganzen Gruppe. Auch die Erzieherinnen haben mir immer mehr zugetraut, sodass ich Aufgaben ganz eigenständig wahrnehmen konnte. Mich freut es auch, dass das Verhältnis zwischen den Erzieherinnen und mir immer passt. Ich habe auf jeden Fall eine Menge über Kinder und Menschen im Allgemeinen gelernt. Wichtig finde ich auch, dass ich einen Einblick ins Arbeitsleben bekommen habe. Abschließend kann ich sagen, dass ein Bundesfreiwilligendienst eine gute Möglichkeit ist, sich sozial zu engagieren und vielseitige Erfahrung zu sammeln.“
Melanie Wendelin, Bundesfreiwilligendienstleistende bei der Stadt Plochingen
Insgesamt 17 Einsatzstellen in der Trägerschaft der Stadt Goslar freuen sich jedes Jahr über reges Engagement, das – über alle Altersgruppen hinweg – in Grundschulen, Kindertagesstätten, Jugendzentren aber auch im Bereich Integration gezeigt wird. Der Bundesfreiwilligendienst bietet den Freiwilligen neue Erfahrungen und Möglichkeiten, schafft aber in gleichem Maße auch einen klaren Mehrwert für das Fachpersonal in den Einrichtungen. Ich freue mich, dass es diesen und andere Freiwilligendienste gibt und Menschen, die sich engagieren.“
Oberbürgermeister Dr. Junk, Stadt Goslar

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