Deswegen sollten Bund und Länder einen neuen Kompromiss mit weiteren Maßnahmen finden. Die bislang geplanten Lockerungen zu Weihnachten und zu Silvester sollten wir vermeiden. Bei allem Verständnis für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger können wir uns diese Lockerungen leider in der aktuellen Situation nicht leisten. Die Infektionszahlen sind einfach deutlich zu hoch. Wenn es Erleichterungen über Weihnachten und Silvester geben würde, würde das zu Reiseaktivitäten führen. Damit steigt die Zahl der Kontakte und das Infektionsrisiko. Wichtig bleibt: Wir müssen die Menschen immer wieder an das hohe Risiko erinnern und sie davon überzeugen, die Regeln einzuhalten. Nicht die immer härtere Vorgaben des Staates, sondern die Überzeugung und das Engagement der Menschen füreinander sind der Schlüssel zum Erfolg.
Man sollte auch ehrlich sagen, dass alle Vorgaben am Ende nur stichprobenartig kontrolliert und überprüft werden können. Wir haben eben keine Armee von Ordnungsbeamtinnen und -beamten und auch die Kapazitäten der Polizei sind beschränkt. Wichtig bleibt auch, dass die Länder möglichst mit einer Stimme sprechen, auch wenn man regionale Besonderheiten wie Hotspots beachten muss. Klar ist auch: Es gibt keine einfache Lösung. Wer das politisch propagiert, liegt falsch. Wir müssen gemeinsam versuchen durch die Krise zu kommen.
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