Hamburg / Mainz / Berlin, 21.12.2020. Wiesbaden, Magdeburg und Stralsund sind die drei ausgezeichneten Vorlesestädte 2020. Rund um den Bundesweiten Vorlesetag am 20. November haben sich diese drei Städte vorbildlich für die Bedeutung des Vorlesens engagiert – und das trotz der Hindernisse und Herausforderungen der aktuellen Pandemie. Bereits zum achten Mal loben die Initiatoren des Bundesweiten Vorlesetags – DIE ZEIT, Stiftung Lesen und Deutsche Bahn Stiftung – gemeinsam mit dem Deutschen Städte- und Gemeindebund den Titel „Vorlesestadt“ aus. Sie vergeben die Auszeichnung in den drei Kategorien nachhaltig, außergewöhnlich und aktiv.
Wiesbaden (Hessen) – Aktive Vorlesestadt
Schon seit vielen Jahren beteiligt sich Wiesbaden mit überdurchschnittlich vielen Aktionen am Bundesweiten Vorlesetag – und verdient es, den Titel als „Vorlesestadt“ ein zweites Mal zu erhalten. Insgesamt waren es in diesem Jahr 33 Aktionen mit 310 angemeldeten Vorleser/-innen und rund 9.000 Zuhörer/-innen. Treibende Kraft ist das Freiwilligen-Zentrum Wiesbaden. Unter dem Titel „Klick rein und hör zu!“ gab es diverse digitale Lesungen für Jung und Alt, die Kitas, Schulen und anderen Einrichtungen zur Verfügung gestellt wurden. Auch die vhs Wiesbaden hat sich mit mehrsprachigen Aktionen beteiligt, dazu viele Schulen, Kitas, Stadtteilbibliotheken, das Literaturhaus sowie der Radiosender Klinikfunk.
Stralsund (Mecklenburg-Vorpommern) – Außergewöhnliche Vorlesestadt
Stralsund hat besonders ideenreich auf die veränderte Situation in diesem Jahr reagiert. So schickte die Stadt- und Kinderbibliothek mit der Aktion „Reisende Bücher“ Lesebeutel mit Vorlesebüchern Briefen und kleinen Überraschungen auf den Weg in die Grundschulen. Zudem hat die Bibliothek mehrere Kinder nach ihren Buchtipps gefragt. Eine Geschichte davon wurde komplett von Oberbürgermeister Dr. Alexander Badrow eingelesen und kann als Toniefigur ausgeliehen werden. Ein Kapitel der Geschichte wurde in der Kulisse des Ozeaneums vorgelesen und gefilmt und steht als Video auf YouTube zur Verfügung: https://youtu.be/Ua_DjBdqUVY
Magdeburg (Sachsen-Anhalt) – Nachhaltige Vorlesestadt
Die Stadt Magdeburg zeichnet sich für die Kategorie „nachhaltig“ vor allem durch ihr langjähriges Engagement für ein- und mehrsprachige Vorleseaktionen aus. Neben regelmäßigen Bilderbuchkinos und deutsch-russischen Vorlesestunden in der Stadtbibliothek gibt es z. B. in Kooperation mit dem Institut Français seit sieben Jahren die Frankophone Märchenstunde, bei der an verschiedensten Orten von Muttersprachlern vorgelesen wird. Gemeinsam mit der Freiwilligenagentur Magdeburg werden mehrsprachige Vorlese-Tandems in Kindertageseinrichtungen vermittelt. Auf Facebook schrieben mehrere Follower eine Fortsetzungsgeschichte; am 20.11. lasen Persönlichkeiten aus Kultur und Politik drei Stunden lang in einem Livestream Märchen aus aller Welt vor.
Dr. Jörg F. Maas, Hauptgeschäftsführer der Stiftung Lesen, sagt: „Wir danken Wiesbaden, Stralsund und Magdeburg von Herzen für Ihren großartigen und außergewöhnlichen Einsatz am Bundesweiten Vorlesetag und darüber hinaus. Vorlesen ist in diesem Jahr wichtiger als je zuvor, es bringt uns an ferne Orte, auch, wenn wir derzeit physisch nicht reisen können. Wir danken allen für Ihren Einsatz und Engagement.“
Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, fügt an: „Dieses Jahr hat den Städten und Gemeinden einiges abverlangt. Umso mehr sind wir von den engagierten und tollen Aktionen am Vorlesetag beeindruckt. Sie zeigen, dass gemeinsam vieles möglich und trotz Abstand die Gemeinschaft auf vielfältige Weise gefördert werden kann.“
Hintergrund: Bundesweiter Vorlesetag
Der Bundesweite Vorlesetag folgt der Idee: Jeder, der Spaß am Vorlesen hat, liest an diesem Tag anderen vor – egal an welchem Ort oder online. Ziel ist es, Begeisterung für das Lesen und Vorlesen zu wecken und Kinder bereits früh mit Geschichten in Kontakt zu bringen. In diesem Jahr haben mehr als 550.000 Menschen am Bundesweiten Vorlesetag vorgelesen und zugehört.
Der nächste Bundesweite Vorlesetag findet am 19. November 2021 statt.
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Foto: (c) Gert Albrecht