Die Infektionszahlen sind trotz der seit Anfang November geltenden Einschränkungen nach wie vor deutlich zu hoch, obwohl zumindest das exponentielle Wachstum gebrochen wurde. Es steht allerdings zu befürchten, dass die nachvollziehbaren Lockerungen über Weihnachten und Silvester zumindest nicht zu einer weiteren Reduzierung der Zahlen führen werden.
Trotzdem ist es notwendig, schon jetzt eine klare Perspektive für die Zeit nach Anfang Januar zu entwickeln. Ein mehrmonatiger Lockdown, der auch zu Beginn des Jahres 2021 fortbesteht, ist nur schwer vorstellbar. Dies gilt nicht nur aus der Perspektive der betroffenen Unternehmen und der Wirtschaft, sondern auch aus Sicht der Menschen, die sich zurecht ein wenig Normalität zurückwünschen. Deswegen muss die Politik bereits jetzt längerfristige Perspektiven aufzeigen und klare Hoffnungssignale an die Bevölkerung aussenden. Das sollte möglich sein, zumal die voraussichtlich bald beginnenden Impfungen nach und nach mehr Sicherheit gewährleisten können. Dabei sollte man auch deutlich machen, dass der Glaube an eine schier unendliche finanzielle Leistungsfähigkeit des Staates nicht realistisch ist. Die derzeit richtigen Maßnahmen und die damit verbundenen finanziellen Belastungen müssen am Ende auch wieder ausgeglichen und getragen werden. Auch wenn wir nur gemeinsam durch die Krise kommen, müssen wir erkennen, dass letztendlich die Steuerzahler die Lasten tragen müssen, die noch die kommenden Generationen beeinträchtigen werden.
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