mobilität

Studie zu den Corona-Folgen im Stadtverkehr

Im Rahmen der Vorstellung der Studie „Ein anderer Stadtverkehr ist möglich. Neue Chance für eine krisenfeste und klimagerechte Mobilität“ betonte Timm Fuchs, Beigeordneter des DStGB: „Bund und Länder müssen ihre Investitionsoffensive fortsetzen, auch über die bislang schon beschlossenen Zeiträume und Maßnahmen hinaus. Zugleich muss es einen Systemwechsel hin zu einem auskömmlichen und vor allem verlässlichen Finanzierungsmodell geben, das die umweltfreundlichen Verkehrsträger wie den ÖPNV und das Fahrrad weiter stärkt und Mobilität für alle erschwinglich macht. Ziel muss ein Mehr an Akzeptanz bei der Bürgerschaft für ein verbrauchs-, ausstoß- und nutzungsorientiertes Abgabensystem sein. Gefragt sind darüber hinaus auch Alternativen für die vielen Pendlerinnen und Pendler, die bislang auf ihr Auto angewiesen sind.“ 

Die Studie zeigt anhand internationaler und nationaler Untersuchungen auf, dass der Individualverkehr während der Pandemie in den Städten zugenommen hat, sei es zu Fuß, mit dem Rad oder mit dem Auto. Die Verkehrsaktivitäten haben sich vorübergehend auf den Nachmittag und auf das nähere Wohnumfeld verschoben. Homeoffice und flexiblere Arbeitszeitmodelle könnten langfristig zu neuen Pendelroutinen führen. Die Bereitschaft, Gewohnheiten zu überdenken und digitale Angebote anzunehmen, ist gestiegen. Politik und Kommunalverwaltung haben während der Pandemie Entschlossenheit und Agilität bewiesen, indem sie Planungen vorzogen und Straßenflächen temporär umnutzten. Risiken bestehen jedoch vor allem durch eine Schwächung des ÖPNV und des Handels sowie durch den Rückgang der Steuereinnahmen der Kommunen

Im Kern geht es nun um die Neuaufteilung des öffentlichen Raums – mit mehr Platz für Fuß- und Radverkehr – und den Ausbau des öffentlichen Verkehrs. Den kommunalen Verwaltungen muss hierzu mehr Raum zum Experiment gegeben werden, damit innovative Lösungen erprobt und verstetigt werden können. Bund und Länder müssen vor allem die Rahmenbedingungen schaffen, damit die Finanz- und Personalressourcen in den Kommunen erhöht werden können und die Verkehrswende schneller vorankommt. Neben zusätzlichen Mitteln aus Bund und Ländern müssten dafür auch Qualifizierungs- und Quereinsteigerprogramme aufgelegt werden. 

Der Handlungsbedarf im öffentlichen Verkehr hat sich laut Studie durch die Folgen der Pandemie deutlich verschärft. Verkehrsunternehmen müssten mehr investieren, um Hygienekonzepte umzusetzen, bei weniger Fahrgästen und dadurch weniger Einnahmen. Hinzu komme der ohnehin angestrebte und notwendige Ausbau des Angebots. Digitalisierung könne dazu beitragen, das System effizienter zu steuern und Dienstleistungen zu kombinieren.

Für Bund, Länder und Kommunen bietet sich aufgrund der Erfahrungen aus dem vergangenen halben Jahr die Gelegenheit, den Wandel hin zu einer krisenfesten und klimagerechten Mobilität zu beschleunigen.

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Foto: © Kara - Fotolia.com

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