Allerdings ist dieses Modell nicht 1:1 auf deutsche Städte und Gemeinden übertragbar und es ist auch im Interesse der Gemeinden im Umland von Luxemburg zu klären, wie diese den zusätzlichen Infrastrukturbedarf beispielsweise bei Parkplätzen für Pendler kurzfristig finanzieren und realisieren können. Vor der heutigen Einführung des kostenlosen Angebotes hat das Land Luxemburg einen jahrelangen, gewaltigen Investitionshochlauf zum Ausbau der Infrastruktur und der Qualität im ÖPNV hinter sich. Dies war mit der stufenweisen Reduzierung der Ticketpreise verbunden.
In Deutschland belaufen sich die Einnahmen aus dem Verkauf von Tickets auf bundesweit insgesamt 13 Milliarden €. Dieser Betrag kann nicht entfallen, ohne dass es zulasten des weiteren Ausbaus des ÖPNV und der Qualität des Angebots geht. Ganz konkret müsste beispielsweise auf mehr Klimaschutz im ÖPNV durch den Umstieg auf schadstoffärmere Busse oder Elektrobusse, mehr Straßenbahnen und U-Bahnen verzichtet werden. Allerdings ist auch dies nicht von heute auf morgen zu realisieren, sondern braucht, so wie es in Luxemburg geschehen ist, einen langen Planungs- und Realisierungsvorlauf. Der Bund hat hierzu die richtigen Weichenstellungen vorgenommen, durch eine deutliche Erhöhung der Investitionsmittel zum Ausbau des ÖPNV zur Ausweitung des Angebots. Der DStGB führt am 17. März in Bonn eine Zukunftswerkstatt Mobilität durch bei der der Verkehrsminister Luxemburg, Francois Bausch, das Modell seines Landes zum kostenlosen ÖPNV vorstellen wird.
Das Programm und die Anmeldung zur Tagung finden sich unten.
Weitere Informationen:
Foto: Foto: © VRD-Fotolia.com